Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Kämpfe der 1. Armee am 4. September südlich der Marne. 
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über Fontenelle auf Montmirail. Auch diese Division fand so noch Ge¬ 
legenheit, wenigstens mit Artillerie von den Höhen nordwestlich Mont- 
mirail feindlichen Kolonnen, die südlich des Petit Morin im Abmarsch 
erkannt wurden, erheblichen Schaden zuzufügen. Allerdings verursachte die 
starke artilleristische Gegenwirkung des Feindes auch auf deutscher Seite 
empfindliche Verluste. Das IX. Armeekorps nächtigte in der Gegend nord- 
westlich Montmirail. 
Das III. Armeekorps traf bei seinem Vormarsch nördlich des 
Petit Morin auf keinen nennenswerten Widerstand. Hingegen ließ der 
aus der Gegend nördlich Montmirail herüberschallende Kanonendonner auf 
Kampf beim IX. Armeekorps schließen. Die Absicht des Generals 
v. Lochow, seine Divisionen dorthin abbiegen zu lasten, kam nicht zur 
Durchführung, da die drückende Hitze zunächst längere Rasten erforderlich 
machte und nach späteren Wahrnehmungen das Nachbarkorps einer Anter- 
stützung nicht zu bedürfen schien. Die S. Infanterie-Division vertrieb in 
leichtem Gefecht bei Vellot feindliche Kavallerie. Das Marschziel, 
Et. Barthslemy, das vom Feinde besetzt war, wurde gegen 6° abends unter 
Kampf genommen. Die Division ging im Räume BarthZlemy—Villeneuve 
—Vellot zur Ruhe über. Die 6. Infanterie-Division ließ zunächst von 
Replonges aus Teile ihrer Artillerie mit gutem Erfolge gegen feindliche 
Kolonnen wirken, die sowohl aus dem Tal des Petit Morin die Höhen des 
Südufers hinanstiegen wie über Biels Maifons zurückgingen. Auch später 
noch konnte aus der Gegend nordwestlich Montdauphin der Abzug des 
Feindes von Montmirail nach Südwesten durch Artilleriefeuer gestört 
werden. Die Division nächtigte bei Montolivet. 
Für das IV. Armeekorps, dessen Truppen großenteils erst tief 
in der Nacht zur Ruhe gekommen waren, bedeutete der Vormarsch über die 
Marne neue große Anstrengungen. Die 8. Infanterie-Division ging auf 
einer im dichten Nebel fertiggestellten Pontonbrücke bei St. Aulde, mit 
Teilen auf einer der weiter südlich gelegenen Eisenbahnbrücken über. Der 
Petit Morin-Abschnitt wurde kampflos gewonnen. Beim Erreichen des 
Marschziels Doue erhielt die Vorhut aus der Gegend nördlich Coulommiers 
Artilleriefeuer. Hieraus entspann sich ein bis zum Abend währender 
Artilleriekampf. Dann bezog die Division längs der Marschstraße Orts- 
biwaks. Die 7. Infanterie-Division erreichte über Saaey—Voisbaudry 
unter Berührung mit schwacher englischer Kavallerie Rebais und schob 
Sicherungen noch bis an den Grand Morin bei St. Simeon und nördlich 
St. Remy vor. überall wich der Gegner ernstem Kampfe aus. 
Das II. Armeekorps vollzog mit der 3.Infanterie-Division bei 
Germigny l'Cvßque, mit der 4. bei Mary den Uferwechsel, rückte mit
	        
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