Die Verfolgung des deutschen rechten Heeresflügels über die Marne.
Indessen galt es für den Augenblick, sich mit den einmal vorliegenden
Verhältnissen, so gut es ging, abzufinden und die Bewegungen der inneren
Flügel beider Armeen in Übereinstimmung zu bringen. Der um 8° abends
erlassene Armeebefehl für den nächsten Tag gab daher dem VII. Armeekorps
die Vormarschrichtung über Cousremeaux und Cond« en Brie auf Pargny
la Dhuis und Verdon, während das 1. Kavalleriekorps gegen die linke
Flanke des Feindes wirken sollte. Die 1. Armee wurde aufgefordert, die
Vormarschstraßen des VII. Armeekorps „unter Berücksichtigung der tak-
tischen Lage" so bald als möglich frei zu machen. Vom X. Reservekorps
sollte nur die 2. Garde-Reserve-Division über St. Agnan auf Le Vreuil
vorgehen, die zurückgebliebene 19. Referve-Division vorläufig halten. Das
X. Armeekorps erhielt Marieul en Brie und Ablois St. Martin als
Marschziele. Die 1. Garde-Insanterie-Division sollte von Binson auf dem
südlichen Marne-User auf Cpernay rücken, während die Aufgabe der 2.,
Reims zur Übergabe zu bringen, bestehen blieb. Die Oberste Heeresleitung
und die Armee-Oberkommandos 1 und 3 wurden entsprechend benachrichtigt.
Z. Verfolgungskämpfe der Z. Armee bis zur Vesle.
Ä. September. Während die Hauptteile der 1. und die 2. Armee am 3. September in
starken Märschen bestrebt waren, die Verfolgungsoperation im Sinne des
neuen Leitgedankens der Obersten Heeresleitung in Fluß zu erhalten, war
der Geländegewinn der 3. Armee auch an diesem Tage infolge
starken Widerstandes, den sie am Vesle-Abschnitt fand, weniger groß. Da
das mit der Deckung gegen Reims beauftragte XII. Reservekorps, ganz
abgesehen von der noch weit zurück befindlichen 24. Reserve-Division, im
Augenblick für die Fortführung der Verfolgung ausfiel, verfügte die Armee
hierfür nur noch über das XII. und XIX. Armeekorps.
Von diesen erreichte das XII. in mehreren Kolonnen — rechts die
32., links die 23. Infanterie-Division — bis zum Mittag ohne Kampf die
Linie Prosnes—Baconnes. Hier wurde mit Rücksicht auf die glühende
Tageshitze eine mehrstündige Rast eingelegt und das weitere Vorgehen
gegen den als besetzt gemeldeten Vesle-Abschnitt auf den Abend verschoben.
Bei der 32. Infanterie-Division verging die Rächt zum 4. September unter
fortgesetzten Teilkämpfen, bis sie den Abschnitt Thuizy—Sept Saulx in
ihrer Hand hatte. Auch die 23. Infanterie-Division stieß bei Livry und t
südlich auf Widerstand, der erst gegen Morgen gebrochen war.
Das XIX. Armeekorps, das mit der 24. Infanterie-Division
über Mourmelon le Grand, mit der 40. über St. Hilaire le Grand
vormarschierte, sah sich auf dem Truppenübungsplatz von Chalons