Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

216 Die Verfolgung des deutschen rechten Heeresflügels bis zur Marne. 
Gefecht, das bis zum Einbruch der Dunkelheit entscheidungslos andauerte. 
Dann zog der Feind ab. Die Division blieb in der Gegend von Arcy 
Ste. Restitue. 
Das Armee-Oberkommando 2 sah aus den im Laufe des 
Vormittags eingehenden Fliegermeldungen seine bisherige Vermutung 
bestätigt, daß der Feind den Rückzug von der Vesle auf und hinter die 
Marne fortsetzte. Zahlreiche Kolonnen wurden aus der Linie Braisne— 
Reims auf Chllteau Thierry—Dormans—Cpernay festgestellt. Infolge- 
dessen erging um 3" nachmittags an den Höheren Kavalleriekommandeur 1 
der Befehl, die Marne zu überschreiten und gegen die Linie Romilly (an der 
Seine)—Chklons sur Marne aufzuklären sowie die nach Süden und Süd- 
Westen führenden Bahnen zu unterbrechen. Die Oberste Heeresleitung und 
die Armee-Oberkommandos 1 und 3 wurden davon unterrichtet, daß der Feind 
in vollem Rückzug hinter die Marne sei, und daß die 2. Armee morgen den 
Fluß mit Vorhuten erreichen wolle. Aber die Bewegungen der beiden 
Nachbararmeen gab dann ein Funkspruch der Obersten Heeresleitung^) dahin 
Auskunft, daß die 1. über Verberie—Ambleny westlich Soissons, die 3. mit 
ihrem rechten Flügel östlich Reims in der Richtung auf Chalons vorgehe. 
Die 2. Armee sollte ihren Vormarsch dementsprechend einrichten, die Weg- 
nähme von Reims sei erwünscht. Ergänzend hierzu teilte die 3. Armee abends 
mit, daß sie „hinter fliehendem Feinde" am heutigen Tage die Linie Pont 
Faverger—Mourmelon—Suippes erreiche. Zwischen den inneren Flügeln 
der 2. und 3. Armee bestand danach im Augenblick immer noch eine Lücke 
von nahezu 30 km Luftlinie. Cs war aber zu erwarten, daß sie in Fort- 
setzung des Vormarsches allmählich geschlossen werden würde. Auch die 
baldige Wiederherstellung des in den letzten Tagen verlorengegangenen 
Anschlusses an die l. Armee durfte als gesichert angesehen werden, nachdem 
spät abends die Absicht des Generalobersten v. Kluck bekannt geworden war, 
mit seinem linken Flügel auf Chkteau Thierry vorzustoßen. 
Generaloberst v. Vülow verlegte sein Hauptquartier am 2. September 
nach Fismes. Truppenmeldungen enthielten mehrfach Angaben über große 
Mengen von Ausrüstungsstücken und Munition, die der Gegner an den 
Rückzugsstraßen und bei geräumten Batteriestellungen liegengelassen 
hatte. Bei seiner Fahrt nach Fismes fand der Armeeführer diese Angaben 
aus eigenem Augenschein bestätigt. Er sah darin Anzeichen der beginnenden 
Auflösung des Feindes. Der um 8^ abends ausgegebene Armeebefehl 
stellte es als Aufgabe der 2. Armee für die nächste Zeit hin, „durch rück- 
sichtsloses Nachdrängen bis über die Marne den stark erschütterten Feind 
i) 6.231. Abgegangen Luxemburg 2. September 9°« vormittags. Eingangs- 
zeit beim Armee-Oberkommando 2 nicht ersichtlich.
	        
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