Vormarsch des linken Flügels der 1. Armee am 1. September.
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zwischen erfolgtes Abbiegen nach Süden in die Richtung auf Ranteuil
le Haudouin noch nicht bekannt war, sollte südlich Villers Cotterets gegen
den französischen Westflügel vorgehen, wobei angenommen war, daß zu
seiner Linken der Höhere Kavalleriekommandeur 1 dem früheren Ersuchen
gemäß die Richtung zwischen Villers Cotterßts und Soissons nehmen
würde.
Der Vormarsch des IX. Armeekorps am 1. September traf
nirgends mehr auf Feind. Die 18. Infanterie-Division überschritt mit
ihrer Infanterie auf den Resten einer gesprengten Brücke westlich Fontenoy
die Aisne, während die Pferde und Fahrzeuge auf einer Fähre übergesetzt
wurden. Artillerie und Kavallerie vollzogen den Aserwechsel bei Vic. Die
Division ging nachmittags an der Straße Ambleny—Longpont mit dem
Anfang bei Laversine zur Ruhe über. Eine gemischte Abteilung wurde noch
abends bis Longpont vorgeschoben. Die 17. Infanterie-Division erreichte
mit ihren Hauptkräften Chauny, eine verstärkte Brigade darüber hinaus
Vichancourt—Pierremande.
Die 6. Infanterie-Division des III. Armeekorps fand den Äber-
gang bei Vic frei und stieß im Vormarsch über Viviöres im Walde südlich
des Ortes vorübergehend auf zum Teil heftigen Widerstand englischer
Infanterie. Cr wurde durch brandenburgische Füsiliere im Bajonettkamps
gebrochen. Spät abends wurde Villers Cotterßts besetzt. Der Gegner
wich hier einem Kampf in südlicher und südwestlicher Richtung aus. Die
5. Insanterie-Division gelangte fast unbehelligt über Taillefontaine bis in
die Gegend westlich Villers Cotterets. Als ihre Vorhut sich dann abends
gegen die vom Feinde besetzte Linie Coyolles—Pisseleux zum Angriff ent--
wickelte, ging auch hier der Feind kampflos nach Süden zurück. Die Divi-
fion nächtigte bei Coyolles und nördlich.
Besonders starke Märsche, zum Teil bis zu 50 km, leistete am 1. Sep¬
tember das IV. Armeekorps. Trotzdem kam es dabei nirgends mehr
in Berührung mit dem Feinde. Die 7. Infanterie-Division überschritt bei
Thourotte, mit Teilen auch bei Montmaeq, die 8. bei Compiögne die Oise.
Da das Generalkommando Wert darauf legte, seine Kräfte beim Austritt
aus dem Forst de Compisgne möglichst geschlossen verwenden zu können,
bog die 7. Division von der ihr ursprünglich zugedachten Richtung auf
Pierrefonds nach Süden ab und gelangte über St. Jean aux Bois bis
Morienval, während die 8. bei Bsthancourt, Giloeourt und Orrouy zur
Ruhe überging.
Bevor das IV. Armeekorps das Gelände südlich der Waldungen von
Compisgne erreichte, hatten sich dort für das 2. Kavalleriekorps
wechselvolle und zum Teil recht verlustreiche Kämpfe abgespielt. Die
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