Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Abdrehen der 3. Armee nach Südosten am 2g. August. 
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Weit schwieriger war offenbar die Lage der 4. Armee an der Maas, 
doch schien auch diese aus eigener Kraft die Krisis glücklich überwunden zu 
haben. Denn nach einer in der Frühe des 29. August eingehenden Meldung 
des Herzogs Albrecht hatte „die ganze 4. Armee am 28. nach schweren 
Kämpfen auf dem westlichen Maas-Ufer zwischen Sedan und Pouilly östlich 
Veaumont festen Fuß gefaßt und den Feind, das XI., XVII., Kolonial¬ 
korps und Teile des II. Korps, an mehreren Stellen zurückgedrängt. Feind 
scheint Rückzug angetreten zu haben. Große Massen sind auf Straße 
Chömery—Vendresse im Zurückgehen beobachtet worden". Herzog Albrecht 
wollte am 29. August den Feind weiter zurückdrängen und versprach sich 
große Wirkung von dem Marsch des XII. Armeekorps der 3. Armee 
von Signy l'Abbaye über Poix Terron „in Rücken und Flanke des 
fliehenden^) Gegners". Die Oberste Heeresleitung konnte um diese 
Zeit noch nicht klar sehen, ob der Linksabmarsch des XII. Armeekorps auch 
wirklich ausgeführt wurde. Denn Generaloberst Freiherr v. Hausen hatte 
in der Nacht über die allerdings noch nicht verbürgte Anwesenheit feind- 
licher Kräfte bei Coingt (nördlich Rozoy), Montcornet und Rethel berichtet 
und die Absicht geäußert, diese Kräfte, falls sie sich als stärker herausstellen 
sollten, anzugreifen; andernfalls wollte er seine ganze Armee links ab- 
marschieren lassen, „um der 4. Armee zu Helsen2)". Welche Entscheidung er 
inzwischen getroffen hatte, blieb der Obersten Heeresleitung den ganzen 
Tag über unbekannt. Sie ersah nur aus mehreren mitgehörten Funksprüchen 
der 4. Armee an die 3., daß jene nach wie vor großen Wert auf die flan- 
kierende Einwirkung der 3. Armee legte: Am frühen Morgen hatte das 
Armee-Oberkommando 4 die 3. Armee noch um Eingreifen in der Richtung 
auf Vendresse gebeten8), um 580 nachmittags teilte es den Rückzug des 
Feindes von Vendresse—Vuzancy hinter die Linie Attigny—Grandpre 
mit dem Zusatz mit: „Vei Vorstoß gegen Rethel—Attigny winkt großer 
Erfolgs." Diese Tatsachen meldete Herzog Albrecht dann um 725 abends 
auch der Obersten Heeresleitung unmittelbar. Aus der beigefügten Angabe: 
„3. Armee hatte Gefecht bei Rovion Poreien", ließ sich jedoch nicht einwand- 
frei die Richtung erkennen, die die 3. Armee eingeschlagen hatte. Gewißheit 
darüber, daß sie mit dem XII. und XIX. Armeekorps den Abmarsch in süd- 
östlicher Richtung über die Linie Wagnon—Poix Terron angetreten hatte, 
während das halbe XII. Reservekorps zur Sicherung der Armeeflanke rechts 
rückwärts gestaffelt blieb, gab der Obersten Heeresleitung erst eine spät 
abends eingehende Meldung des Armee-Oberkommandos 3. Die 3. Armee 
war also aus dem ihr zugewiesenen Vormarschstreifen in eine neue Front 
i) Fußnote aus 6. 39. — -) S. 37. — ») S.32. — *) 6.67.
	        
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