Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Absichten des Armee-Oberkommandos 1 für den 28. August. 
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court ausgewichen war. Mit der in der Meldung ausgesprochenen Absicht, 
am 28. August in der Richtung auf Roye vorzugehen, erklärte sich das 
Oberkommando einverstanden. 
Abends wurde ein Generalstabsoffizier mit schriftlicher Anweisung in 
das Hauptquartier der 2. Armee nach Avesnes entsandt, der dort die Auf- 
fassung der Lage und die für den folgenden Tag beabsichtigten Bewegungen 
darlegen sollte. Er hatte hierbei den Auftrag, zur Vermeidung späterer 
Marschkreuzungen mit dem rechten Flügel der 2. Armee das Einverständnis 
dazu einzuholen, daß dem IX. Armeekorps das Verfügungsrecht über die 
Straße Prsmont—Braneourt—Montbrehain—Bellenglis e—Vermand— 
Monchy Lagache—Bethencourt—Nesle zustehe. Als äußerst erwünscht 
wurde ferner das Vorgehen des 1. Kavalleriekorps in der Richtung auf 
Resle bezeichnet. Das Armee-Oberkommando 2 hatte bei Eintreffen des 
Generalstabsoffiziers der I.Armee seine Befehle sür den folgenden Tag 
bereits ausgegeben. Nach ihnen sollte der rechte Flügel, das VII. Armee- 
korps und X.Reservekorps, nur einen kurzen Marsch bis Fresnoy le Grand 
—Seboncourt—Le Petit Verly ausführen, der linke stehenbleiben. Da aus 
den Mitteilungen der 1. Armee zu ersehen war, daß sie am 28. August auf 
der ganzen Linie in starken Märschen nach Südwesten vorwärts strebte, 
änderte Generaloberst v. Bülow seine Anordnungen dahin, daß er nunmehr 
seinem rechten Flügel auch ein weiteres Marschziel — St. Quentin — steckte. 
Das 1. Kavalleriekorps erhielt Befehl, östlich und südlich St. Quentin um- 
gehend, die Engländer von Süden anzufassen, um sich ihnen gegebenenfalls 
am 29. August im Verein mit dem 2. Kavalleriekorps vorzulegen'). 
Der Vormarsch der I.Armee gegen die Somme am 28.August ver- ss.August, 
lief nicht ohne Überraschungen. Auf dem rechten Flügel sah sich die 
4. Infanterie-Division des II. A r m e e k o r p s noch während ihrer Bereit- 
stellung bei Sailly Saillisel gänzlich unerwartet feindlichem Artilleriefeuer 
aus westlicher und nördlicher Richtung ausgesetzt und gleichzeitig im 
dichten Nebel sowohl in der Front von Morval, wie in der rechten Flanke 
und im Rücken von Roequigny her durch starke Infanterie angegriffen. 
Der Überfall wurde zwar schnell entschlossen aufgefangen und damit einer 
größeren Panik vorgebeugt, indessen dauerte es infolge des feindlichen 
Widerstandes doch mehrere Stunden, bis zu erfolgreichen Gegenangriffen 
vorgegangen werden konnte. 
In eine ganz ähnliche Lage waren gleichzeitig das Gros der 3. Insan- 
terie-Division und die 2. Kavallerie-Division bei Moislains geraten. Die 
J) S. 143.
	        
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