Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

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Das Gefecht bei Stallupönen. 
Am 18. August wollte der Kommandierende General des russischen 
III. Korps, General Iepantschin, den Angriff bei Stallupönen fortsetzen, 
um die deutschen Truppen nach Süden zu werfen. Ihm standen dazu 
auch die am Kamps beteiligten Truppen der Nachbarkorps zur Verfügung. 
Nach seinem am Vorabend um 9° ausgegebenen Befehl sollten am 18. Au¬ 
gust um 4° vormittags angreifen: die 40., 27. und 25. Infanterie-Division 
von Osten gegen die Linie Kassuben (14 km südlich Stallupönen) — 
Wicknaweitschen—Göritten—Stallupönen, ferner von Norden mit dem 
linken Flügel an der Straße Degesen—Stallupönen die 29. Infanterie- 
Division, verstärkt durch eine Brigade der 28. Infanterie-Division. 
— Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß ein solcher Angriff, 
mit zum Teil ganz frischen Kräften, das deutsche I. Armeekorps doch in 
eine recht schwierige Lage gebracht haben würde, auch wenn man 
damit rechnet, daß die russische 27. Infanterie-Division für den Angriff 
ausfiel. 
Noch in der Nacht fühlten Vortruppen der russischen 25. Infanterie- 
Division gegen Stallupönen vor. Sie fanden keinen Feind mehr. Als 
General v. Rennenkamps am 18. August früh in Wirballen eintraf, 
erhielt er die Meldungen vom Abzug der Deutschen. — General 
v. Fran?ois hatte in der Nacht ohne Störung durch den Gegner die 
Linie Enzuhnen—Milluhnen—Kerrin (etwa 10 km westlich des Gefechts¬ 
feldes) erreicht. Von hier aus trat er am 18. August den Weitermarsch 
aus Gumbinnen an. Trotz des Rückzuges fühlte er sich als Sieger gegen 
einen an Fahl überlegenen Feind; dasselbe Gefühl beseelte auch die 
Masse seiner Truppen. Sie hatten sich im ersten Kampfe bewährt. Die 
Verluste des Korps aber hatten an diesem einen Gesechtstage doch 
1200 Mann überstiegen. Die des Gegners lassen sich nicht genau an¬ 
geben, betrugen aber ein Vielfaches der deutschen Verluste.
	        
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