Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

Zweites Rapitel. 
Der Entschluß zum Angriff auf die CTjemm=Avmce und 
das Eefecht bei Gtallupönen. 
I. Der Angriffsenrschluß des (Oberkommandos und die Auf¬ 
fassung des Generals v. Francois. 
(Skizze 1, S. 44, und Skizze 2, S. 71.) 
Generaloberst v. Prittwitz und Generalmajor Gras v. Waldersee 
wollten sich unter Ausnutzung des Bahnnetzes zunächst gegen die russische 
Armee wenden, die zuerst in Reichweite kam. War das die Rarem- 
Armee, dann konnte man sie angreifen, ohne daß dabei die eigenen rück¬ 
wärtigen Verbindungen gefährdet wurden. Mit einem solchen Angriff, 
der etwa in der Richtung aus Pultusk, also gegen den Rarem geführt 
wurde, entsprach man den Wünschen der Österreicher und deckte am 
wirksamsten auch die Wege nach Posen. Kam der Gegner hier aber nicht, 
so lies man Gefahr einen Luftstoß zu machen. Inzwischen konnte die 
russische Rjemen-Armee den deutschen Kräften in den Rücken kommen. 
Daher mußte man sich gegen die Rjemen-Armee wenden, falls diese zuerst 
auftrat, während die Rarew-Armee sich noch zurückhielt. Wohl bot man 
bei solchem Angriff der Rarew-Armee die rechte Flanke,- deren Vor¬ 
marsch brachte die rückwärtigen Verbindungen in sehr ernste Gefahr. 
Wenn man nicht einen raschen und vollständigen Erfolg erzielte, konnte 
die vom Grafen Schliessen 1898 geschilderte Lage eintreten, daß man 
auf die Lösung seiner Aufgabe verzichten und hinter die Weichsel zurück¬ 
gehen mußte. Der Oberbefehlshaber der 8. Armee war trotzdem ent¬ 
schlossen, gegen die Rjemen-Armee zum Angriff vorzugehen, wenn 
diese als erste aus dem Plan erschien. 
Daß dieser Fall eintreten werde, hielt man beim Armee-Ober¬ 
kommando der 8. Armee schon am 9. August für wahrscheinlich. General¬ 
major Gras v. Waldersee berichtete damals an die Oberste Heeresleitung, 
das vorsichtige Verhalten der russischen Kavallerie gegen die ostpreußische 
Südgrenze sowie Eisenbahn- und Brückenzerstörungen des Gegners vor 
dessen linkem Flügel machen ein Vorgehen vom Rarern her vorerst un¬ 
wahrscheinlich. Er erwarte dagegen ein Vorgehen der hinter der Linie
	        
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