Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

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Die Schlacht an den Masurischen Seen. 
anzusetzen. An diese zur Umgehung bestimmten Kräfte sollten sich gegen 
die Front nördlich der Seen das XX. Armeekorps, das XI. Armeekorps, 
das I. Reservekorps mit der 6. Landwehr-Brigade und auf dem Nord- 
flügel das Garde-Reservekorps anschließen. Die Hauptreserve Königsberg 
hatte sich zur Verwendung südlich der Festung bei Domnau bereitzuhalten. 
Dorthin sollte, sobald die Eisenbahnen von den Transporten aus dem 
Westen frei waren, auch die Posener Hauptreserve herangeführt werden. 
Noch weiter nördlich wollte Generaloberst v. Hindenburg in der Abwehr 
bleiben. Die anzugreifende Front war, im Verhältnis zu den verfügbaren 
Kräften, auch so schon sehr breit. — Von der Heereskavallerie sollte die 
l. Kavallerie-Brigade weiterhin selbständig südlich der Seen über Rudczanny , 
aufklären. Die 1. Kavallerie-Division (ohne 1. Brigade) hatte den Vor-, 
marsch des rechten Armeeflügels zu verschleiern, die 8. Kavallerie-Division 
nach Beendigung der Ausladung zu ihr heranzurücken. i 
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Während bisher alle Nachrichten vom Gegner nur auf Abwehr hinge- ; 
deutet hatten und Brände und zerstörte Brücken den Weg seines Abzuges j 
bezeichneten, änderte sich dieses Bild nach Ausgabe des Armeebefehls am - 
?. September abends: Das Gouvernement Königsberg meldete russische ; 
Vorbereitungen für Brückenschläge über Pregel und Deime, feindliche , 
Kräfte seien von Allenburg nach Nordwesten im Anmarsch. Das Gouverne- , 
ment erwartete einen russischen Angriff. Auch ein aufgefangener Funk- 
spruchH ließ den Übergang des Gegners zum Angriff nicht , 
ausgeschlossen erscheinen. i 
Das Armee-Oberkommando begann dieser Möglichkeit jetzt ernstere i 
Beachtung zu schenken und faßte am 4. September vorübergehend sogar s 
den Fall ins Auge, daß es schon westlich der Seen zur Schlacht [ 
kommen könne. Die Korps wurden angewiesen, beim Übergang zur Ruhe t 
dicht auszuschließen, um jederzeit gefechtsbereit zu sein. Man richtete sich 
daraus ein, nötigenfalls das XVII., und sogar auch das I. Armeekorps, 1 
schon aus der Westseite der Seen nach Norden zu führen. Für Verwendung s 
östlich der Seen blieb dann nur die 3. Reserve-Division verfügbar. Sie erhielt f 
am 4. September den Befehl zum Vormarsch von Myschinjez in der u 
Richtung aus das inzwischen von Landsturm wieder besetzte Städtchen I 
Johannisburg. Die 1. Kavallerie-Brigade wurde der Division unterstellt. fc 
1 sl 
Am 5. September hatten alle Teile der Armee die ihnen im Armee¬ 
befehl vom 3. gewiesenen Ziele erreicht, zum Teil — späteren Weisungen 
i) Der Wortlaut dieses Funkspruchs konnte in den Akten nicht aufgefunden werden.
	        
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