Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

guli/August 1914. — Die Änderung des österreichisch-ungarischen Aufmarschplanes. 249 
1 Korps von 24 Bataillonen [LanbtvehrEotpsx)2)] gegen Tschen¬ 
stochau und Kalisch. — Weitere 
5Reserve-Divisionen sErsatz-Dioisionen x)3)] würden bis zum 11. Mo- 
bitmachungstage zur Verfügung stehen und dann der Lage entsprechend 
eingesetzt werden. — Der Oberbefehlshaber habe den Auftrag, möglichst 
starke Kräfte des Gegners zu binden und dem österreichisch-ungarischen 
Heere dadurch den Sieg zu erleichtern. Eine frühzeitige, stark überlegene 
Offensive der Russen gegen Ostpreußen würde, wie weiter ausgeführt 
wurde, an sich schon das gewünschte Ergebnis herbeiführen. Bleibe eine 
solche aber aus, so werde die deutsche Ostarmee „nach Rußland hinein 
vorgehen in einer Richtung, die dem österreichischen Heere die größte 
Erleichterung bringt". —.Das gegen Tschenstochau—Kalisch bereitgestellte 
Korps habe ein solches Vorgehen unter allen Umständen auszuführen, 
dazu am 12. Mobilmachungstage (=13. August) anzutreten und unauf¬ 
haltsam über Radom gegen die Weichsel oberhalb Iwangorod zu mar¬ 
schieren. — „Das österreichische Heer kann somit auf eine tatkräftige Unter¬ 
stützung seiner Offensive nach Rußland durch alle im Osten Deutschlands 
ausmarschierenden Streitkräfte mit Bestimmtheit rechnen. Der gemein¬ 
same Erfolg wird um so größer sein, je früher und je unaufhaltsamer der 
Vormarsch nach Rußland hinein erfolgt." 
General v. Conrad antwortete am 4. August, daß österreichisch- 
ungarischerseits folgende Kräfte gegen Rußland aufmarschieren würden: 
38y2 Infanterie - Divisionen fdas waren 2 weniger als für den 
„Rußland-Fall" H in Aussicht genommen; sie fehlten dann bei der 
4. Armee6)], 
12 Marsch - Brigaden [sie entsprachen etwa den deutschen Ersatz- 
Brigaden, waren aber ohne jede Artillerie und stellten daher nur eine, 
allerdings erhebliche, infanteristische Verstärkung dar5)], 
8 Landsturm - Brigaden [sie entsprachen den deutschen Landwehr- 
Brigaden, hatten aber noch weniger Artillerie als diese Hf, 
10 Kavallerie-Divisionen [1 weniger als für den „Rußland-Fall"4) 
vorgesehen5)], 
!) Die in Klammern gesetzten Erläuterungen waren in dem Schreiben selbst nicht 
gegeben. 
T) Daß das Korps gegen Tschenstochau und Kalisch aus Landwehr bestehen würde, 
war dem General v. Conrad bekannt. — Kriegsgliederung siehe Anlage 1. 
3) Die Aufstellung von „Ersatz"-Divisionen sollte strengstens geheimgehalten 
werden; sie standen den Reserve-Divisionen an Kampfwert nicht nach. 
4) S. 25. 
5) Die in Klammern gesetzten Erklärungen waren im Schreiben selbst nicht gegeben.
	        
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