Volltext: Die Befreiung Ostpreußens (2. 1925)

Der Angriffsbefehl an die Westgruppe für den 26. August. 
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I. Armeekorps durch Angriff seines rechten Flügels in Richtung Groß- 
Grieben—Iankowitz. Es hält sich im übrigen bereit, aus der ganzen 
Front mit starkem rechten Flügel zum Angriff überzugehen. — Die 
3. Reserve-Division ist vorher rechtzeitig erneut in die Gegend von Hohen¬ 
stein vorzuführen." 
Z. Die (Dperatiotten der russischen Nordrvestfronk bis zum 
26. Augusi. 
(Karte 5 und Skizze 6, S. 132, und 7, S. 150.) 
Der Oberbefehlshaber der russischen Nordwestsront^), General 
Shilinski, hatte das Abdrehen der Rarew-Armee in nordwestlicher Rich¬ 
tung bisher nicht gebilligt und noch am 23. August den Vorschlag des 
Generals Samsonow, die Armee statt gegen Rastenburg—Seeburg 
gegen Allenstein—Osterode vorzuführen, abgelehnt2). An diesem Tage 
erhielt er aber endlich auch die Meldung, daß die Angerapp-Stellung 
von den Deutschen verlassen sei. Die gleichzeitige Flucht der ostpreußi¬ 
schen Bevölkerung erweckte den Eindruck, daß eine vollständige Räumung 
Ostpreußens im Gange sei3). Er war daher nicht mehr im Zweifel, 
daß die deutsche Armee nunmehr im vollen Rückzüge zur Weichsel sei, 
starke Teile schienen auch auf Königsberg zurückzugehen. Nunmehr 
befahl er der Narew-Armee, sie solle den Deutschen, die von der russischen 
Njemen-Armee gedrängt würden, den Weg zur Weichsel verlegen. Die 
Narew-Armee habe offenbar nur schwache Kräfte vor sich. Sie solle 
energisch gegen die Linie Sensburg—Allenstein vorstoßen und diese 
spätestens am 25. August erreichen. In ihrer linken Flanke solle sich die 
Armee durch Staffelung schützen und dazu das I. Korps bei Soldau stehen 
lassen. Ob die Njemen-Armee eine entsprechende Weisung zu scharfem 
Nachdrängen erhielt, ist nicht bekannt. Faßten beide Armeen die ihnen 
zugedachte Aufgabe richtig an, so konnte die deutsche Ostgruppe auch 
jetzt noch in eine schlimme Lage kommen. 
Die Njemen-ArmeeH rückte — nach zwei Ruhetagen — in den vier 
Tagen vom 23. bis 26. August etwa 80 km nach Westen vor. Sie fand die 
Alle-Omet-Linie, wo sie nochmals Widerstand erwartet hatte, frei und 
gelangte ohne Kampf, mit 9y2 Infanterie-Divisionen in vorderer Linie, 
im Norden vor die Deime-Stellung, südlich davon bis Allenburg, Ger- 
’) Anschluß an S. 125. — 2) Fichowitsch im Sbocnik, Heft 3, S. 117. — Danilow, 
6.291. — <) Anschluß an S. 121.
	        
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