Volltext: Traunviertel mit Salzkammergut und Hausruckviertel (2 / 1938)

Ausdrücklich wird das Brauhaus im Stifte zum ersten 
Male in einem Inventar von 6. Mai 1611 genannt. Abt 
Bernhard II. (1681—1709) erbaut ein neues Brauhaus un¬ 
mittelbar an der Südwand der Taverne. 
Im Jahre 1788 erteilt die Regierung die Bewilligung 
zum Aufbau des durch die Feuersbrunst verwüsteten 
Brauhauses. 
1728 (Nr. 542). Das Stift erzeugt nach den Contraet- 
zetteln 200 Eimer und zahlt 10 fl. Aufschlagsteuern. 
Nach dem Verzeichnis des Brauvereins von 1795/97 
(Nr. 2) ist der Bierausstoß der Stiftsbrauerei 8708 Eimer 
bei 1543 fl. 43 kr. Steuer. 
12. Dezember 1881. Der Grundstein zum neuen Brau¬ 
haus wird gelegt, welches heute noch unmittelbar vor 
dem Walde liegt. 1927 wird es bereits auf 20 Jahre an 
die Stieglbrauerei Salzburg verpachtet und stillgelegt 
(Mitteilung von Herrn Dr. Gebhard Rath-Wilhering). 
Das Urbar des Stiftes von 1287 (Schiffmann 37, 3. Teil, 
S. 362) enthält die Zweitälteste Urkunde über den Hopfen¬ 
bau in Oberösterreich. Nicht weniger als 40' Höfe nörd¬ 
lich der Donau in dem heutigen Gerichtsbezirk Urfahr 
und Ottensheim leisten Hopfendienst an das Stift (siehe 
Jahrb. der Ges. f. Gesch. u. Bibliogr. 1937, I. Mühlviertel, 
S. 57 u. 67, auch Werneck 46). 
Stift S t. F 1 o r i a n. Zur Hauptlade Enns gehörig 
bereits 1720. Der bäuerliche Bierdienst im Urbar von 
1378 ist bereits oben geschildert. Die älteste Zeitangabe 
über eine Klosterbrauerei fehlt und wäre im Archiv des 
Klosters festzustellen; sie wird zuerst in der Handwerks¬ 
ordnung von Enns 1720 genannt. Nach den Contractzetteln 
von 1728 (Nr. 494) erzeugte das Stift 1400 Eimer Bier 
mit einem Aufschläge von 70 fl. Nach dem Verzeichnis 
des Brauvereins von 1795/97 (Nr. 106) betrug der Bier¬ 
ausstoß 3888 Eimer mit einer Steuer von 1622 fl. 16 kr. 
Die Stiftsbrauerei besteht noch 1937 und erzeugte 1932/33 
3266 hl. 
D. Weltliche Herrschaften. 
Zum Aufschlagamte Linz gehörten nach dem Ver¬ 
zeichnis des Brauvereins 1795/97 auch einige Brauereien 
nördlich der Donau, und zwar das Landgut Aufhof (Nr. 6), 
Auberg (Nr. 9), Landgut Hagen (Nr. 8), damals alle in 
Starhenbergischem Besitz; dann Puchenau (Nr. 7). Sie 
wurden bereits im ersten Teil „Mühlviertel und Mach¬ 
land“ beschrieben (S. 64/66). 
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