Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Aufgaben der deutschen Kräfte in den Reichslanden. 
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7. Armee und Höherer Kavalleriekommandeur 3) gegeben, da 
hier gleich zu Feldzugsbeginn ähnlich wie auf dem Nordflügel mit größeren 
taktischen Entscheidungen gerechnet werden mußte. Alle genannten Kräfte 
sollten zu einheitlicher Leitung dem gemeinsamen Oberbefehl des dienst- 
ältesten Armeeführers unterstellt werden. Schutz der linken Flanke des 
Schwenkungsflügels war die Hauptaufgabe. Je nach dem Handeln des 
Gegners waren verschiedene Möglichkeiten vorgesehen. Blieben die 
Franzosen, gestützt aus ihre Festungssront, strategisch in der Abwehr, so 
sollten die deutschen Kräfte in den Reichslanden selbst offensiv werden und 
„gegen die Mosel unterhalb Frouard und die Meurthe — unter Wegnahme 
des Forts Manonviller —vorgehen, um die hier versammelten französischen 
Kräfte festzuhalten und ihren Abtransport nach dem linken französischen 
Heeresflügel zu verhindern". Diese Aufgabe konnte dadurch hinfällig 
werden, daß die Franzosen ihrerseits zwischen Metz und den Vogesen mit 
überlegenen Kräften zum Angriff schritten. Wurden die deutschen Heeres¬ 
teile in den Reichslanden dadurch zum Ausweichen genötigt, so sollten ihre 
Bewegungen so eingerichtet werden, daß eine Bedrohung der linken Flanke 
der Hauptkräste durch Umfassung der Riedstellung seitens der Franzosen 
verhindert wurde. Die 6. Armee hatte daher auch im Bedarfsfalls Kräfte 
zur Verstärkung der Besatzung der Riedstellung abzugeben. Auf das 
unmittelbare Zusammenwirken möglichst starker Teile der 7. Armee mit der 
6.1) gegen den in Lothringen eingedrungenen Feind war Bedacht zu nehmen. 
An diesem Ziel war auch festzuhalten, wenn die feindliche Offensive sich 
in das Oberelfaß ausdehnte. Sofern es nur gelang, den Feind nicht über 
die Linie Feste Kaiser Wilhelm II.—Breuschstellung—Straßburg hinaus 
kommen zu lassen und deren Umgehung von Westen zu verhindern, 
wurde eine solche Ausdehnung der französischen Offensive nicht als un¬ 
günstig für die deutsche Gesamtoperation angesehen. Dem Feinde im 
Unterelsatz Halt zu gebieten, war vornehmlich die Ausgabe des Gouverne¬ 
ments Straßburg, das hierzu mit Ausspruch der Mobilmachung die zwischen 
Feste Kaiser Wilhelm II. und Straßburg gelegene Breuschstellung auszu¬ 
bauen hatte. 
Die Ausmarschanweisungen sahen ferner noch die Möglichkeit vor, 
daß die 6. und 7. Armee bei ihrer anfänglichen Offensive gegen die Mosel 
und Meurthe nicht aus überlegene französische Kräfte stießen. Für diesen 
Fall konnte das Eingreifen von Teilen der S. Armee und des Höheren 
Kavalleriekommandeurs 3 über Metz oder südlich in Kämpfe auf dem 
linken Moseluser, also ein unmittelbares Zusammenwirken mit dem linken 
Flügel der großen Schwenkungsfront, in Frage kommen. 
*) Unter Umständen, wie schon erwähnt (S. 64), auch von Teilen der 5. Armee.
	        
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