Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Zweites Rapitel. 
Der Feldzugsplan im Jahre J9I4. 
Aber den französischen Aufmarsch lagen bei Beginn des Krieges 
sichere Nachrichten nicht vor. Der deutsche Generalstab nahm an, daß 
unter dem Schutz der Grenzschutztruppen und der an der französischen 
Ost- und Nordostgrenze gelegenen Befestigungen das französische 
Feldheer sich in und westlich der Linie Belfort—Mezieres versammeln 
würde: Die Hauptmasse zentral vereinigt und tief gegliedert, so daß sie 
unverzüglich nach Osten, Norden oder Süden eingesetzt werden konnte, 
aus den Flügeln schwächere Kräfte als Flankenschutz, zwischen der Haupt¬ 
masse und den Flügelarmeen beträchtliche Zwischenräume. Fm einzelnen 
machte man sich folgendes Bild des Aufmarsches: 
Fe eine Armee bei Epinal, bei Toul und bei Vouziers—Nethel, 
eine starke Gruppe (armees de manceuvre), wahrscheinlich in zwei 
Armeen gegliedert, westlich der mittleren Maas, etwa innerhalb des 
Raumes Sie. Menehould—Neufchateau (südwestlich Toul)—Chaumont 
—CHLlons s. M., zum Teil vielleicht zunächst noch weiter rückwärts an 
geeigneten Eisenbahnpunkten zurückgehalten, 
je ein Armeekorps, möglicherweise verstärkt durch einige Reserve- 
Divisionen, an der mittleren Maas bei St. Mihiel—Verdun und auf dem 
äußersten linken Flügel bei Maubeuge, 
je eine Reserve-Divisions-Gruppe von vier bis sechs Divisionen 
aus dem rechten Flügel bei Lure—Besoul und aus dem linken Flügel 
bei Laon—La Fere. 
Die Stärke einer Armee wurde auf drei bis fünf Armeekorps, eine 
oder mehrere Kavallerie-Divisionen und schwere Artillerie des Feldheeres 
geschätzt. Die Zuteilung einer oder mehrerer mobiler Territorial-Divisionen 
und Brigaden hielt man für möglich. Bon den dann noch übrigen etwa 
acht Reserve-Divisionen nahm man an, daß sie in den Verband der armees 
de manceuvre treten oder zur Besetzung der befestigten Maaslinie ver¬ 
wendet werden würden. 
Die Gesamtstärke des gegen Deutschland eingesetzten französischen 
Feldheeres (einschließlich der Erenzschutztruppen, aber ausschließlich der 
Festungstruppen) berechnete der deutsche Generalstab auf
	        
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