Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Der Rückzug des Gegners. 
Salins—Lunsville unter dem Feuer der französischen Geschütze lag. Her 
Führer der 2. Armee scheint sich der vollen Tragweite des Erfolges 
kaum bewußt gewesen zu sein. Nach der französischen Darstellung 
sah er die Bedeutung des Tages hauptsächlich darin, daß die deutsche 
Offensive gegen den Paß von Charmes endgültig zum Stehen gebracht war. 
General de Caftelnau gab seinen Plan nicht auf. Er ordnete für den 
26. August für das XVI., XV. und XX. Korps mit zugeteilten Truppen Er¬ 
neuerung und Fortsetzung des Angriffs an. Das XVI. Korps sollte sich in den 
Besitz der Mortagne-Übergänge von Gerbsviller bis Lunsville (ausschließlich) 
setzen und dann aus die Linie St.Clsment—Moncel vorgehen, das XV.Korps 
erhielt als Ziel Lunsville zugewiesen, während das XX. von Flainval aus 
zunächst die bewaldeten Höhen westlich der Stadt nehmen sollte. 
Am Morgen des 26. August traten die drei Korps in strömenden, 
Regen an. Das XVI. Korps, vor dem die Deutschen zurückgingen, 
kam bis an die Mortagne, ohne indessen Gerbsviller nehmen zu können. 
Es stand am Abend noch auf dem Westufer. Die 74. Reserve-Division 
und Teile des XV. Korps, die zu einer besonderen Verfolgungs- 
Abteilung zusammengestellt waren, gerieten beim Einmarsch in das für 
verlassen gehaltene Lamath in einen verlustreichen Ortskamps. Als die 
deutsche Besetzung aus das rechte Ufer der Mortagne zurückgegangen war, 
versuchten die Franzosen, über die Brücke zu folgen und sich Aermamsnils 
zu bemächtigen, was jedoch nicht gelang. Am Abend verschanzten sie sich 
auf den Höhen bei Lamath. Der anderen Division des XV. Korps, die 
über Mont-sur Meurthe auf Lunsville vorzustoßen versuchte, gelang der 
Übergang aus das nördliche Ufer nicht, weil das ganze Tal der Meurthe 
hier unter sehr wirksamem Feuer deutscher Batterien lag. Der Ort Mont, 
in den die Division anfangs eingedrungen war, mußte wieder geräumt 
werden. Das XVI. und XV. Korps hatten wiederum erhebliche Verluste 
erlitten, die indessen durch neu eingetroffenen Ersah gedeckt werden 
konnten. Das Vorgehen der Deutschen war endgültig zum Stehen ge¬ 
kommen. Nördlich der Meurthe verlief der 26. August ohne ernstere Kämpfe. 
Das XX. Korps schob seine Linie bis auf die Höhen nordwestlich Lunsville, 
Deuxville und Maixe vor, ohne auf ernsten Widerstand zu stoßen. Die 
70. Reserve-Division besetzte Drouville. Von den auf dem Grand Couronne 
eingesetzten Reserve-Divisionen wurden schwache Kräfte nach Gegend 
Champenvux vorgeschoben. 
Am 27. August fanden bei der 2. Armee keine Kämpfe mehr statt. 
Die Truppen waren besonders auf dem rechten Flügel am Ende ihrer 
Kräfte. Die Armee begnügte sich, ihre gewonnenen Stellungen zu 
halten und ihre Verbände neu zu ordnen.
	        
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