Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

2->. August: Armee-Oberkomm. 5beschließt Fortsetzung des Angriffs für den 25. August. 553 
ji cerfolgreichen Widerstand. Als dann schließlich noch die 6. Kavallerie- 
Division mit ihrer reitenden Abteilung und einem Jäger-Bataillon von 
Osten in das Gefecht angriff, brach der französische Angriff zusammen. 
Kurz nach 7° abends ging der Feind über die Orne nach Südwesten zurück. 
Oie Verluste der bayerischen Brigade waren erheblich, aber sie waren nicht 
umsonst gebracht. Die Brigade hatte einen für die Flanke der Armee 
sehr bedrohlichen Angriff siegreich abgewehrt. Sie ruhte mit Gewehr im 
Arm auf dem Gefechtsfelde, die 6. Kavallerie-Division um Mouaville. 
Wenn sich das Generalkommando des XVI. Armeekorps auch über 
die Möglichkeit einer Bedrohung von Verdun her dauernd klar gewesen 
tpar, so bedeutete das plötzliche Auftreten so starken Feindes in seiner 
linken Flanke doch eine Überraschung; denn weder die Luft- und Erdaus- 
kliirung des 23. noch die Frühmeldungen des 24. August hatten Anhalts¬ 
punkte hierfür ergeben. Auch im Laufe des Tages waren keinerlei ernst 
klingende Nachrichten über die Verhältnisse in der Woövre-Ebene einge¬ 
laufen. Um 7° abends besagte eine Meldung der 33. Reserve-Division, 
daß schwache feindliche Kräfte im Vorgehen von Warcq, stärkere von Etain 
durch Teile der Division aufgehalten würden. Der Rest der Division ginge 
weiter nach Norden. Erst der auf den linken Flügel entsandte erste General¬ 
stabsoffizier des Generalkommandos brachte um 750 abends Nachrichten, die 
den großen Ernst der völlig veränderten Lage erkennen ließen. Sie hatten 
zur Folge, daß General v. Mudra die zu seiner Verfügung zurückgehaltenen 
Landwehr-Brigaden 43 und 45 sogleich von Bouligny über Lanhores zur 
Unterstützung der S. bayerischen Infanterie-Brigade in Marsch setzte. Trotz 
der unerwarteten Wendung der Dinge auf dem äußersten linken Flügel 
hoffte der Kommandierende General aber dennoch, am folgenden Tage 
den in der Front erzielten Erfolg durch rücksichtsloses Nachdrängen aus¬ 
beuten und die von Verdun her drohende Gefahr mit den Kräften seines 
linken Flügels bannen zu können. 
Auch das Armee-Oberkommando teilte diese Auffassung; es hatte 
unbedingtes Vertrauen zu der bewährten Tatkraft und der selbst¬ 
sicheren Ruhe des Generals v. Mudra. Kronprinz Wilhelm war 
am 24. August auf der Befehlsstelle in Esch geblieben. Er hatte den 
Eindruck gewonnen, daß der Gegner auch heute auf der ganzen Armee- 
srvnt geworfen wäre. In dem Flankenstoß über die Orne sah er nur einen 
Entlastungsversuch für den schwerbedrängten französischen Südflügel und 
hoffte, daß die 33. Reserve-Division mit Hilfe der 6. Kavallerie-Division 
und der beiden Landwehr-Brigaden, die am 25. August früh bei Lanhores 
eintreffen konnten, diesen Gegner so lange in Schach halten würde, bis die 
Niederlage des Gegners vor der Front vollendet wäre. An dem Ziel, diesen
	        
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