Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

24. August: Kämpfe der Mitte der 5. Armee bei Longuyon. 
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umen. Dagegen erwiesen sich die Höhen und Waldränder zwischen Chiers 
unb Othain als vom Gegner beseht. Um 92# vormittags befahl General 
v.Fabeck die Wegnahme dieser Höhen und bestimmte als Ziele für die 
27. Infanterie-Division Villers-le Rond und die Höhen südwestlich, für 
die 26. Infanterie-Division das anschließende Gelände bis östlich Grand 
Failly. Die 27. Infanterie-Division trat zwischen 10° und 11° vor¬ 
mittags aus der Gegend von Allondrelle zum Angriff an. Als bald 
nach 1° nachmittags rückgängige Bewegungen feindlicher Infanterie er¬ 
kannt wurden, trieb der Kommandierende General zu energischem 
Nachdrängen. Gleichwohl kam das Vorgehen nur langsam in Fluß. Am 
tz»abends wurde die Chiers überschritten und um 930 abends die befohlene 
Linie ohne wesentlichen Kamps erreicht. 
Die 26. Infanterie-Division war nach kurzer Nachtruhe schon um 
5° vormittags aus Longuyon heraus zum Angriff auf Nosrs geschritten. 
Das Dorf wurde in schnellem Anlauf genommen und die Höhen südlich 
davon besetzt. Hier erhielt die Division heftiges und wohlgezieltes 
Artilleriefeuer aus westlicher Richtung, das in den späteren Vormittags¬ 
stunden auch auf das Städtchen Longuyon übergriff. Der Ort begann 
an mehreren Stellen zu brennen. Ein um 3° nachmittags einsetzender 
starker französischer Gegenangriff wurde trotz langer Artillerievorbereitung 
von den Württembergern mühelos abgewiesen. Gegen 6° abends 
machten sich beim Feinde auch hier rückgängige Bewegungen bemerkbar, 
bei Einbruch der Dunkelheit war er völlig verschwunden. Die Division 
biwakierte todmüde mit Gewehr im Arm in ihren Stellungen. 
Links vom XIII. Armeekorps war das VI. Reservekorps zum 
Angriff geschritten. Nach dem gegen 5° vormittags ausgegebenen Korps¬ 
befehl wollte es zunächst das südliche Crusnes-Afer gewinnen und sich 
demnächst zum Angriff auf die Othain-Stellung bereitstellen. Doch sah 
sich die II. Reserve-Division schon während ihrer Bereitstellung südlich 
Longuyon einem übersallartigen Angriff ausgesetzt. An ihm beteiligten 
sich auch Einwohner der Stadt, indem sie die Truppen beim Durchmarsch 
durch die engen Straßen aus dem Hinterhalt beschossen. Gleichzeitig 
setzte das schon erwähnte heftige Artillerieseuer gegen die Stadt und die 
auf der Straße von Rsvsmont sich versammelnden Truppen ein. An¬ 
mittelbar daraus schritt französische Infanterie gegen die deutschen Truppen 
südlich Longuyon zum Angriff. Soweit sich die Infanterie der Division 
noch im Innern der Stadt befand, arbeitete sie sich unter großen 
Schwierigkeiten durch die brennende Stadt hindurch. Es entspann sich 
süMich des Ortes ein langwieriger, heftiger Kampf, der mit der Ab¬ 
weisung des französischen Angriffs endete. Die stark durcheinander ge-
	        
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