Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

534 Die Operationen des deutschen rechten Flügels bis zum 27. August. 
bereits nach kurzem Kamps den Höhenzug Girondelle—L'Echelle geräumt 
und war südwärts abgezogen. Am Abend des 27. August standen von 
der 3. Armee das XII. Reservekorps mit der 23. Reserve-Division bei Au- 
villers-les Forges*), das XII. Armeekorps mit den vordersten Teilen 
kämpfend nordwestlich Signy-l'Abbaye und das XIX. Armeekorps bei 
Renwez. Der Division Götz v. Olenhusen war es erst an diesem Tage 
gelungen, die Maas auf einer Kriegsbrücke bei Revin zu überschreiten und 
südlich des Ortes den Anschluß an das XIX.Armeekorps wiederzugewinnen. 
Hinsichtlich der weiteren Führung der Operationen traten 
am 27. August ernste Unstimmigkeiten zwischen den Armee-Ober¬ 
kommandos des rechten deutschen Heeresflügels, namentlich bei der 2. 
und 3. Armee, zutage: 
Um die zwischen beiden Armeen entstandene Lücke auszugleichen, 
beschloß Generaloberst v. Bülow, mit seiner Armee am 28. August 
stehen zu bleiben und dem linken Nachbarn Gelegenheit zu geben, an 
seinen bei La Capelle stehenden Flügel heranzurücken. Dem Armee- 
Oberkommando 3 und der Obersten Heeresleitung wurde von diesem 
Entschluß Mitteilung gemacht uird die letztere ausdrücklich gebeten, im 
Falle des Einverständnisses eine entsprechende Weisung an die 3. Armee 
ergehen zu lassen. Am späten Abend gingen indessen Nachrichten von den 
Armee-Oberkommandos 1 und 3 ein, die eine Änderung des Entschlusses 
zur Folge hatten. Die 1. Armee teilte durch einen Nachrichtenoffizier 
mit, daß sie am 28. August die Verfolgung fortsetzen und sich in Besitz 
der Somme-Abergänge zwischen Corbie und Nesle setzen wollte. Zbr 
linker Flügel würde über Montbrehain—Vermand vorrücken. Die 
3. Armee funkte kurz daraus, daß sie noch am 27. August die Linie 
Auvillers—Signy-l'Abbaye—Thin le Montier zu erreichen beabsichtigte. 
Die 4. Armee stände mit ihrem rechten Flügel südlich Sedan im schweren 
Kamps und hätte dringend um das Eingreifen der 3. Armee gebeten, 
die dem Hilferuf Folge zu leisten und am 28. August in der Richtung 
auf Le Chesne—-Chsmery vorzugehen entschlossen wäre. „Bitte Rücken 
3. Armee decken. Weisung Heeresleitung in Aussicht, danach wird Ent¬ 
schluß mitgeteilt", so schloß der Funkspruch. 
Wenn die 2. Armee bei ihrer Absicht, am 28. August stehen 
zu bleiben, beharrte, drohte die Verbindung zwischen ihr und der 
3. Armee verlorenzugehen. Die Abereinstimmung der Operationen der 
Armeen des rechten deutschen Heeresflügels schien um so mehr gefährdet, 
als am Vormittag des 27. August der erwähnte Funkspruch der 
!) Die 24. Reserve-Division stand vor Givet (S. 513).
	        
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