Die Engländer entziehen sich der Umfassung.
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die große Straße nach Le Pavö zu gewinnen, so wäre es vielleicht ge¬
lungen, hier den Engländern den Rückzug zu verlegen.
Aas in der Gegend östlich Cambrai gesammelte Kavalleriekorps war
dort während des übrigen Teiles des Tages verblieben, ohne in den
weiteren Kampf einzugreifen und ohne die Verfolgung der Engländer
aufzunehmen.
Das Ergebnis der Schlacht bei Le Cateau war ein unbe¬
streitbarer Erfolg der 1. Armee. Die Engländer entgingen nur mit
knapper Not und unter erheblichen Verlusten der drohenden Vernichtung;
gedeckt durch starke Kavallerie, wichen sie in der Dunkelheit bei strömendem
Regen und in Anordnung nach Südwesten zurück. Zahlreiche Leute blieben
marschunsähig und überanstrengt liegen und fielen in deutsche Gefangen¬
schaft. Die doppelseitige Amfassung, die den britischen Truppeil bei
Le Cateau vom Oberkommando der 1. Armee zugedacht war und die ihnen
in der Frühe des Tages auch ernstlich gedroht hatte, war aber nicht
eingetreten, und die Gelegenheit zum Entscheidungsschlag aus dem
rechten Flügel nicht ausgenutzt worden. Der Armeeführer und sein
Generalstabsches waren auch an diesem Tage, ebenso wie am 23. August,
während der Schlacht in dem Hauptquartier verblieben, so daß,
namentlich bei dem Fehlen schneller und zuverlässiger Verbindungen,
ihre rechtzeitige und entscheidende Einwirkung aus den Verlaus des
Kampfes, namentlich auf dem rechten Flügel der Armee, nicht möglich
wurde.
Über die vor Maubeuge zu belassenden Kräfte war zwischen dem
Armee-Oberkommando 1 und 2 eine Einigung nicht zustande gekommen.
Generaloberst v. Kluck hatte vergeblich versucht, eine Abänderung des von
der 2. Armee erlassenen Befehls zur Belastung einer Division des
IX. Armeekorps vor Maubeuge zu erwirken. Als Generaloberst v. Bülow
seinen Befehl aufrecht erhielt1), glaubte der Oberbefehlshaber der 1. Armee
bei der grundlegenden Bedeutung dieser Meinungsverschiedenheit für die
weitere Führung der Operationen trotz seiner Anterstellung unter General¬
oberst v. Bülow verpflichtet zu sein, die Entscheidung der Obersten
Heeresleitung anzurufen. Der Amstand, daß die Besatzung von
Maubeuge bisher völlig untätig geblieben und die 1. Armee ohne jede
Belästigung ihrer linken Flanke an der Festung vorbeimarschiert war,
bewies nach seiner Ansicht, daß vorläufig eine Beobachtung von Maubeuge
durchaus genügte. Eine Schwächung der 1. Armee gerade in diesem Augen¬
blick erschien Generaloberst v. Kluck und seinem Chef um so bedenk-