Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Geplante Verfolgung der 2. Armee und Abschließung der Festung Maubeuge. 509 
Das Armee-Oberkommando war nach Walcourt gegangen. Irgendwelche 
bedeutsameren Ergebnisse hatte die Verfolgung des heutigen Tages nicht 
gezeitigt, der linke Flügel hatte sogar die Fühlung mit dem Gegner ver¬ 
loren. Meldungen über Beutezahlen lagen nicht vor, obschon das Armee¬ 
oberkommando, offenbar beunruhigt über deren Fehlen, bereits am 
frühen Morgen solche eingefordert hatte. 
Generaloberst v. Bülow sah die Ausgabe der 2. Armee auch 
weiterhin in tatkräftiger Durchführung der Verfolgung in der 
bisherigen Richtung unter gleichzeitiger Abschließung von Maubeuge. Hier¬ 
mit beabsichtigte er, den Kommandierenden General des VII. Armeekorps, 
General v. Einem, zu beauftragen, dem er hierzu zu seinem VII. Armee¬ 
korps (ohne die 14. Infanterie-Division) das VII. Reservekorps (ohne die 
13. Reserve-Division), das IX. Armeekorps und die vor Namur srei- 
gewordenen Artillerie- und Belagerungsformationeir unterstellen wollte. 
Die übrigen Teile der 2. Armee erhielten für den 26. August folgende 
1 Ziele: 1. Kavalleriekorps Le Cateau, dahinter die 14. Infanterie-Division 
Aulnoye, X. Reservekorps Marbaix, X. Armeekorps Boulogne (südlich 
Avesnes), Gardekorps Fsron (halbwegs Avesnes-Hirson), Garde-Reserve¬ 
korps Gegend nordöstlich Beaumont. Die Abendmeldung an die Oberste 
Heeresleitung war nach Ton und Inhalt wesentlich zurückhaltender als die 
vom Abend zuvor. In ihr hieß es: „2. Armee verfolgte 25. bis Beu¬ 
gnies—Rance. Fliehender Feind wurde 3. Armee zugetrieben, die da¬ 
durch auch mehrere tausend Gefangenes erntete . . .“ 
Die 1. Armee wurde ebenfalls über die Marschziele und die Maß- 
I nahmen zur Abschließung von Maubeuge unterrichtet. 
Über die Stärke der vor dieser Festung zu belassenden 
Kräfte bestand von Ansang an kein Einvernehmen zwischen den 
beiden Armee-Oberkommandos. Generaloberst v. Kluck vertrat die 
Auffassung, daß zur Abschließung von Maubeuge ein bis zwei Reserve- 
Divisionen der 2. Armee ausreichen würden, da die veraltete Festung und 
ihre schwache Besatzung keine ernstere Beachtung verdiene. Das Ober¬ 
kommando der 2. Armee dagegen war der Ansicht, die Stärke der Be¬ 
lagerungstruppen auf etwa vier Divisionen bemessen und daher das ganze 
lX. Armeekorps der 1. Armee einsetzen zu müssen. Erst auf Grund wieder¬ 
holter Vorstellungen des Generalobersten v. Kluck gab Generaloberst 
v. Bülow insofern nach, als er zu den zwei Divisionen der 2. Armee nur 
eine Division des IX. Armeekorps anforderte, deren Unterstellung er unter 
') Wie bereits erwähnt, waren dies keine Franzosen, sondern Teile der aus Namur 
entflohenen 4. belgischen Division.
	        
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