Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Die Gegner in den Grenzschlachten. 
der Vorhut soeben die Chiers bei Cons-Lagrandville überschritten hatte. 
Nach kurzem Gefecht wurde ihr um 8° vormittags der Ort vom Feinde 
entrissen. Hierbei trat eine Trennung der nördlich des Baches befindlichen 
Teile von den Hauptkräften ein. Diese, imAnmarsch über Beuveille befind¬ 
lichen Truppen sahen sich gleichzeitig ebenso wie die bei Pierrepont ein¬ 
treffenden Anfänge der rechten Kolonne aus der Linie Laix—Cutry ange¬ 
griffen (VI. Reservekorps). Das Vorgehen erwies sich in dem starken feind¬ 
lichen Feuer als unmöglich. Hartnäckige, mit wechselndem Erfolg geführte 
Kämpfe entspannen sich in dem mit zahlreichen Waldstücken bedeckten Ge¬ 
lände. Ein Versuch des Korpsführers, der am meisten bedrohten linken Ko¬ 
lonne Unterstützung von der rechten zuzuführen, gelang nicht, weil bei dieser 
die Lage den Einsatz aller Kräfte erforderte. Man hoffte beim General¬ 
kommando, daß das Eingreifen der rechts gestaffelt folgenden dritten 
Division (40.) Hilfe bringen würde. Als diese aber mit den Anfängen die 
Gegend Fillieres—Ville au Montois erreichte, sah auch sie sich plötzlich 
starkem Gegner, dem deutschen XVI. Korps, gegenüber, das von Aumetz 
her angriff. Nach den französischen Angaben gelang es anfangs, das Vor¬ 
gehen der Deutschen bei Fillieres zum Stehen zu bringen. Bald aber 
machte sich die deutsche Überlegenheit geltend: die 40. Division mußte 
schrittweise zurückgehen. Nachmittags hielt sie noch Mercy-le Haut, 
Foppecourt und Ville au Montois, gegen Abend jedoch mußte sie auch 
diese Orte räumen. Unter starken Verlusten zog sie sich aus Spincourt- 
Nouillon-Brücke zurück. Teile der Division rückten infolge eines Mi߬ 
verständnisses bei der Besehlsübermittlung auf Etain ab. 
Die 7. Kavallerie-Division hatte gegen 10° vormittags bei Audun- 
le Roman ein Gefecht mit einer deutschen Abteilung gehabt und war aus 
Mercy-le Haut und später aus Rschicourt zurückgegangen. 
Das Armee-Oberkommando in Marville hatte sich im Laufe des 
22. August mehrfach bemüht, für den bedrohten rechten Flügel Hilfe von 
der Armee de Lorraine zu erlangen. General Maunoury in Verdun war 
auch bereit, sie zu leisten und befahl um l30 nachmittags, daß die 54. Re¬ 
serve-Division aus ihrer bisherigen Stellung zwischen Etain und Spincourt 
sofort in die Linie Ollivres—Domprix rücken und sich dort zur Abwehr der 
gegen den rechten Flügel der 40. Division gerichteten Umsassungsbewegung 
des Feindes bereitstellen sollte. Die westlich Etain stehende 67. Reserve- 
Division hatte sogleich nach Senon—Amel zu marschieren und sich dort 
geschlossen auszustellen. Bei der Übermittlung dieser Befehle und ihrer 
Ausführung traten jedoch Verzögerungen ein. Die 67. Reserve-Division 
erreichte ihr Ziel zwar noch am späteren Nachmittag, die 54., auf deren 
baldiges Eingreifen die 5. Armee sehnlichst wartete, traf aber erst um
	        
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