Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Die Gegner in den Grenzschlachten. 
an die Vogesen, hatte aber nördlich des oberen Breuschtales bereits die 
Pässe verloren. Die Armee d'Alsace hatte zwar das beim ersten Vor¬ 
stoß in das Elsaß ausgegebene Gebiet wiedergewonnen, war aber außer¬ 
stande, gegen den Rhein oder über Colmar hinaus nach Norden vor¬ 
zugehen und ihre Hauptaufgabe, starke deutsche Kräfte von der Front der 
Nachbararmeen abzuziehen und im Oberelsah zu fesseln, zu erfüllen. Dabei 
war die zahlenmäßige Überlegenheit aus seiten der französischen Süd¬ 
gruppe gewesen. Bei der 1. Armee wurde aus Antrag des Oberkommandos 
am 21. August eine Anzahl höherer Führer ihrer Stellungen enthoben. 
Die Armeen der Südgruppe des französischen Heeres waren am 
22. August abends jedenfalls stark geschwächt, völlig erschöpft und zum Teil 
moralisch erschüttert. Ihr Rückzug verbreitete in dem ausgegebenen Gebiet 
auch unter der Bevölkerung äußerste Niedergeschlagenheit. Lange Züge 
von Flüchtlingen zogen südwärts über Meurthe und Mortagne, um ihre 
bewegliche Habe in Sicherheit zu bringen. 
2. Die Schlackten bei £Teufckäeeau und Longwy. 
(Hierzu Textskizze 5.) 
a. Neuschäteau. 
Von der mittleren Gruppe des französischen Heeres stand am 
20. August die neu gebildete, zum Teil noch in der Versammlung be¬ 
griffene Armee de Lorraine aus den Höhen östlich Verdun und in 
der Wosvre-Ebene von Domovre (nördlich Toul) bis Ornes (nord¬ 
östlich Verdun), die 3. Armee zwischen Etain und Fametz (südlich Mont- 
medy) und die 4. Armee zwischen Montmedy und Msziöres. Eine Reserve- 
Division dieser Armee sicherte die Maas-Übergänge vonMezisres bis Revin. 
Der von der französischen Heeresleitung der mittleren Gruppe er¬ 
teilte Auftrag sah den Angriff der 3. und 4. Armee in der allgemeinen 
Richtung auf Arlon—Neuschäteau vor, während die Armee de Lorraine 
als Sicherung gegen Metz in ihrer Stellung stehen bleiben sollte. 
Der Vormarsch führte die 3. und 4. Armee überraschend schon am 
22. August mit dem Gegner zusammen. Es entspannen sich zwei selbständig 
durchgeführte, unabhängige Schlachten bei Neuschäteau und bei Longwy. 
Die 4. Armee unter General de Langte de Cary hatte am20.August 
mit den Ansängen ihrer Korps die Chiers zwischen Montmedy und ihm 
Mündung in die Maas erreicht, während am linken Flügel Vortruppen 
bis Bouillon vorgeschoben waren und von Alle bis Monthermä die 
Semvis-, von da bis Revin die Maas-Übergänge deckten. Der Führer der 
4. Armee hatte in seinen am 20. August mittags erlassenen Ausführung^
	        
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