Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

416 
Die Schlacht bei Mons und Namur. 
Damit war auch die starke Festung Namur, deren Bedeutung für die 
Gesamtoperationen gerade in diesen Tagen deutlich hervorgetreten war, 
innerhalb weniger Tage in den Besitz der Deutschen gelangt. 
Der schnelle Fall der Festung ist von nicht zu unterschätzender 
Bedeutung für den Ausgang der Schlacht gewesen. Mit ihrer Einnahm 
wurde der Eckpfeiler der französischen Front an Maas und Sambre zum 
Einsturz gebracht, wodurch weiterer Widerstand in dem spitzen Winkel 
zwischen beiden Flüssen unmöglich gemacht wurde. 
Der Erfolg war in erster Linie der zielbewußten Führung des Generals 
v. Gallwitz zu danken, die sich den verschiedenartigen Forderungen des 
Bewegungs- und Festungskrieges geschickt anzupassen wußte, sowie dem 
beweglichen Angrisfsverfahren, das eine Mischung von Handstreich und ab¬ 
gekürztem Angriff darstellte. Dieses Verfahren hatte sich gegenüber dem 
bei Lüttich ursprünglich angewandten bewährt. Es beanspruchte weniger 
Zeit, Kräfte und Opfer als die Wegnahme Lüttichs, obwohl dem Gegner 
für den starken Ausbau der Festung Namur volle drei Wochen zur Ver¬ 
fügung gestanden hatten. Die Gesamtbeute betrug 6700 belgische 
und französische Gefangene, 12 Feldgeschütze und die gewaltige Be¬ 
stückung der Forts; außerdem fielen Teile der belgischen 4. Division, 
die, als es kritisch wurde, die Festung verließ, südlich Namur teils der 
Garde, teils den Sachsen in die Hände H. Die Menge der erbeuteten 
Kraftwagen, Fahrzeuge, Verpslegungs- und Festungsbestände aller Art 
war außerordentlich groß. Demgegenüber erwiesen sich die deutschen 
Verluste als verhältnismäßig gering: etwas über 900 Mann, davon 
etwa ein Drittel tot. 
In der Nacht zum 25. August ging vom Armee-Oberkommando2 
der Befehl ein, die in Namur sreigewordenen Kräfte unverzüglich ihren 
Armeen wieder zuzuführen; und zwar sollte das Garde-Reservekorps bis auf 
eine in Namur zurückzulassende Brigade südlich der Sambre über Fosse- 
Gerpinnes aus Thy zur Verfügung der 2. Armee, das XI. Armeekorps 
über St. Gärard auf Philippeville zur Verfügung der 3. Armee in Marsch 
gesetzt werden. 
6. Die I. Armee am 25. und 24. August. 
Die Schlacht bei Mons. 
Die Korps der 1. Armee hatten in der Frühe des 23. August in Aus¬ 
führung des Armeebefehls vom Abend zuvorH den Vormarsch in die 
!) S. 401. — J) <2. 369.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.