Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Beginn des Angriffs auf Namur. 
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Heeres zwischen beiden Flüssen und nördlich davon einen wichtigen Stütz¬ 
punkt. Ebenso wie Lüttich war auch Namur zu einer neuzeitlichen Gürtel¬ 
festung ausgebaut, deren Forts durch Ausbau und Kampfstärke eine hohe 
Widerstandskraft besaßen. 
Am 18. August war bei den Oberkommandos der 2. und Z. Armee 
folgender Funkspruch der Obersten Heeresleitung aus Coblenz 
eingegangen: „Namur ist zur fteiwilligen Übergabe aufzufordern; der 
Kommandant ist aufzufordern, Frauen und Kinder aus der Stadt hinaus¬ 
zubringen, da der Angriff auf die Festung unmittelbar nach verweigerter 
Übergabe erfolgen soll. Es wird sich empfehlen, die Festung Namur gleich¬ 
zeitig aus der Nordost- und Südostfront anzugreifen. Mit der Leitung des 
Angriffs wird die 2. Armee beauftragt. Sie hat die für den Angriff gegen 
die Südostfront erforderlichen Kräfte des rechten Flügels der 3. Armee 
einschließlich der schwersten Artillerie der 3. Armee rechtzeitig anzu¬ 
fordern. . .." Die 3. Armee wurde angewiesen, den Angriff aus Namur 
gegen die besetzte Maaslinie Namur—Givet zu sichern. 
Mit der Durchführung des Angriffs gegen die Festung beauftragte 
das Armee-Oberkommando 2 den Kommandierenden General des Garde- 
Neservekorps, General der Artillerie v. Gallwitz, dem außer seinem Korps 
noch das von der 3. Armee angeforderte XI. Armeekorps unterstellt 
wurde *). Schwere Artillerie und Pionier-Belagerungssormationen waren 
im Maastal von Lüttich her im Anmarsch. Nähere Weisungen über die 
Durchführung der Operationen hatte das Oberkommando nicht gegeben, 
aber die bei Lüttich gewonnenen Erfahrungen mitgeteilt. 
Es kam zunächst darauf an, die Angrissstruppen auf den kürzesten 
Wegen gegen die befohlenen Angriffsfronten der Festung heranzuführen. 
Die Anmarschrichtungen wiesen auf eine Verwendung des Garde-Reserve- 
korps nördlich, des XI.Armeekorps südlich der Maas hin. Dementsprechend 
sollte die 3. Garde-Infanterie-Division am 19. August Huy, die Vorhut 
Heron erreichen, während das XI. Armeekorps mit der 22. Infanterie¬ 
division nach Havelange, mit der 38. Infanterie-Division nach Hamois 
marschieren sollte. Zur Deckung dieser Bewegung hatte die 1. Garde- 
Reserve-Division südlich Andenne stehen zu bleiben. 
General v. Gallwitz faßte aus Grund der im Laufe des 19. August 
vorgenommenen Erkundungen und Besprechungen mit den Truppen¬ 
führern den Entschluß, den Angriff gegen die Nordostfront von Namur 
burch die 3. Garde-Insanterie-Division aus der Linie Hingeon—Vezin 
und mit dem XI. Armeekorps gegen die Ostfront zu führen. Die 1. Garde- 
’) 6. 218.
	        
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