Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

22. August: Ausgang der Kämpfe bei der 2. Armee. 
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Divisionen die Linie Noirchien (8 km südlich Charleroi)—Gerpinnes— 
Fraise (östlich Gerpinnes) erreichen sollten. 
Dieser Befehl, der für die Divisionen eine schwierige Verschiebung 
der Angrifssrichtung nach Südwesten bedeutete, kam indessen nur bei der 
rechten Flügeldivision zur Ausführung; von der 19. Infanterie-Division 
Midie 37. Infanterie-Brigade dem weichenden Feinde in scharfem Nach¬ 
drängen bis auf die Hohen südlich Presles gefolgt. Hier traf sie der 
Befehl, über Loverval die Hohen bei Noirchien zu gewinnen. Infolge¬ 
dessen lieh sie von ihrem, in die Waldungen südlich Villers Poterie zurück¬ 
weichenden Feinde ab und trat den Marsch über Bouffioulx in der 
befohlenen Richtung an. Da es indessen südöstlich dieses Dorfes nochmals 
zu einem kurzen Zusammenstoß mit einem Feinde kam, dessen Stärke in 
der hereinbrechenden Dunkelheit nicht festgestellt werden konnte, ging die 
Brigade bei und nördlich Acoz zur Ruhe über. 
Inzwischen hatte die vereinigte 38. Infanterie-Brigade ihren Gegner 
über Presles zurückgeworfen; von hier rückte sie nach sehr ermüdenden, bis 
tief in die Nacht währenden Hin- und Hermärschen, die durch den wieder¬ 
holten Wechsel der Lage bei der 20. Infanterie-Division bedingt waren, 
in ihren Unterkunstsraum Acoz—Ioncret. 
Bei der 20. Infanterie-Division ging der Korpsbesehl von 216 nach¬ 
mittags erst um 530 nachmittags ein. Um diese Zeit hatte die 39. In¬ 
fanterie-Brigade nach hartem Kampf die Hochfläche nordwestlich Le Roux 
genommen. Angesichts des wohl geschlagenen, aber immer noch starken 
Gegners, der Le Roux besetzt hielt, war das im Korpsbefehl angeordnete 
Abschwenken in die Linie Gerpinnes—Fromioe nicht möglich. Die 20. In¬ 
fanterie-Division grub sich daher aus der Hochfläche nordwestlich Le Roux ein. 
Das siegreiche Vorgehen des X. Armeekorps hatte die Lage der links 
von ihm schwer ringenden 2. Garde-Infanterie-Division wesentlich 
erleichtert. Hier hatten von Mittag an die feindlichen Angriffe nachgelassen, 
der Gegner begann auch hier zurückzugehen. Die gefahrvolle Krisis bei 
der 4. Garde-Infanterie-Brigade war überwunden: „Es wurde immer 
stiller, wir waren wieder Herren der Situation und hatten unseren Auftrag 
erfüllt", schreibt General v. Gontard. Freudigen Herzens dankten der 
Kommandierende General und der Divisionskommandeur dem Brigade¬ 
kommandeur, dessen Truppe hier in äußerst schwieriger Lage eine 
glänzende Probe soldatischer Leistungsfähigkeit abgelegt hatte. General 
v. Plettenberg befahl nunmehr der 2. Garde-Division, in der allgemeinen 
Richtung auf Mettet vorzugehen. Die Division erreichte nach geringen 
weiteren Kämpfen bis zum Abend die Linie Aisemont—Ham-sur Sambre. 
Ein Versuch, mit dem im Vorgehen von Pvoir aus Mettet vermuteten
	        
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