Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Die Schlacht bei Mons und Namur. 
unterstützen". Obwohl Hauptmann v. Brauchitsch die Auffassung seines 
Oberbefehlshabers wiederholt vertrat, beharrte General v. Lauenstein bei 
seiner Meinung, die schließlich dahin zusammengefaßt wurde, daß ,chje 
1. Armee unter Abschließung von Maubeuge den Angriff der 2. Armee 
zu unterstützen habe und daher näher herankommen müsse". Als nächstes 
Marschziel für das linke Flügelkorps wurde Roeulx bezeichnet. 
Unter diesen Umständen blieb Generaloberst v. Kluck nichts übrig, 
als für den 22. August zu befehlen: „Die 1. Armee biegt links ab zur Unter¬ 
stützung der 2. Armee." Das II. Armeekorps blieb rechts rückwärts ge¬ 
staffelt, die drei Armeekorps der vorderen Linie wurden gegen die Linie 
Lessines (ausschließlich)—Soignies und südöstlich angesetzt (IV. Ollignies— 
Silly, III. Thoricourt—Louvignies, IX. Laugrense—Mignault). 
Das III. Reservekorps sollte beiderseits des Dyle-Kanals Löwen— 
Mecheln zur Deckung des Rückens der Armee gegen Antwerpen Auf¬ 
stellung nehmen, das IV. Reservekorps Brüssel erreichen. 
2. Die I., 2. und Z. Armee am 22. August. 
Die 2. Armee überschreitet die Sambre. 
Generaloberst v. Bülow begab sich am Vormittag des 22. August 
mit seinem engeren Stabe nach den Höhen bei Fleurus, nordöstlich Char- 
leroi vor, um der Entwicklung der Ereignisse an der Sambre näher zu 
sein und zugleich einen Eindruck von dem zu überwindenden Sambre- 
Abschnitt zu gewinnen. Sein Weg führte ihn durch ein fruchtbares, wenig 
durchschnittenes, mit unzähligen Siedlungen übersätes Land. Große 6c- 
treide-, Kartoffel- und Rübenfelder bedeckten den Boden und prächtige 
majestätische Baumreihen, die beiderseits die Straße einsäumten, gaben der 
Landschaft das Gepräge. Einzelne Gehöfte und Schlösser mit großen, oft 
wundervollen Parkanlagen waren über die ganze Gegend verstreut. Bei 
seinem Eintreffen auf den Höhen von Fleurus bot sich den Blicken des Ober¬ 
befehlshabers ein gänzlich verändertes Bild: Zu seinen Füßen lag das tief- 
eingeschnittene Sambretal, von strahlender Augustsonne beschienen. Nach 
dem Flusse zu fiel das Gelände allmählich ab, während das jenseitige Ufer, 
das nördliche überragend, wie ein drohender Wall steil emporstieg. Bei 
starker Besetzung durch den Feind mußte ein Angriff schwierig, wenn nicht 
ausgeschlossen erscheinen, zumal da sich dem Gegner vorzügliche Artillerie¬ 
stellungen in großer Zahl boten. Zwar begünstigte die enge Bebauung 
des nördlichen Ufers verdeckte Annäherung bis unmittelbar an den Fluh, 
doch erschwerte sie anderseits die Führung der Truppe ganz außerordent¬ 
lich und barg die Gefahr, daß ein Angriff von vornherein zersplitterte.
	        
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