Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Die Schlacht bei Mons und Namur. 
930 vormittags bei Mazy festgehalten. Sie sicherte im Anschluß an die aus 
die Nordfront von Namur verschobenen Truppen des Generals v. Goll¬ 
witz gegen die Festung. 
Generaloberst v. Bülow faßte seine Absichten um 1040 vormittags 
noch einmal in einem Funkspruch an das Armee-Oberkommando 3 dahin 
zusammen: „Das X. und Gardekorps gehen, wie schon heute mitgeteilt, 
bis an die Sambre vor. Es wird heute jedoch nicht angegriffen. Ich 
beabsichtige vielmehr, mit der 1. und 2. Armee die Schwenkung in südwest¬ 
licher Richtung fortzusetzen, um möglichst einheitlich den Schlag gegen die 
südlich der Sambre und westlich der Maas gemeldeten feindlichen Kräfte 
zusammen mit der 3. Armee zu führen. Für den Tag des Angriffs werden 
die noch eingehenden Nachrichten über den Feind bestimmend sein; jeden¬ 
falls werde ich die 3.Armee rechtzeitig benachrichtigen." So sollte 
der 21. August nur den Abschluß des Flankenmarsches um Namur und 
die Beendigung der Schwenkung nach Süden bringen. Indessen waren 
die Ereignisse an der Sambre im Widerspruch zu dem Willen des 
Armeeführers doch bereits in Fluß gekommen. 
Die vorausgesandten Abteilungen des X. Armeekorps hatten fest¬ 
gestellt, daß die Sambre-Übergänge bei Tamines und Auvelais beseht 
waren. Die 19. Division setzte sich dem Korpsbefehl entsprechend mit 
einem Bataillon in schnellem Anlauf in Besitz der Brücke westlich 
Tamines, während der Versuch, auch bei Pont de Loup den Übergang 
zu erzwingen, am Widerstande des auf dem Norduser gut eingenisteten 
Feindes scheiterte. Die Division nächtigte schließlich in zwei Gruppen um 
Lambusart und Fleurus mit Sicherungen gegen Charleroi und gegen die 
Sambre. Bei der 20. Division hatte der in Velaine eintreffende Armee- 
führer größere Unternehmungen noch rechtzeitig verhindern können. 
Eine Aufforderung des Gardekorps, in die inzwischen auch dort ent¬ 
brannten Kämpfe einzugreifen, lehnte der Divisionskommandeur, General¬ 
leutnant Schmundt, auf Grund der ihm erteilten bestimmten Weisungen 
ab. Die Division ging um Velaine zur Ruhe über. 
Im Vormarschstreifen des Gardekorps hatte die Aufklärung gleich¬ 
falls ergeben, daß der Gegner die Sambre-Brücken beseht und aus dem 
südlichen User geschanzt hatte. Südöstlich Arsimont waren feindliche 
Batterien erkannt. Die 2. Garde-Insanterie-Division schickte sich der 
ersten Weisung des Generalkommandos entsprechend an, den Übergang 
zu erkämpfen, als der abändernde Befehl des Generals v. Plettenberg sie in 
Gegend östlich Velaine anhielt. Infolgedessen ordnete der Divisions¬ 
kommandeur, Generalleutnant v. Winckler, für seine gegen 10° vormittags 
südlich Velaine eintreffende Division eine Rast an. Auf Grund persön-
	        
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