Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Kampf des V. Armeekorps bei Virton-Ethe. 
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die Linie Sribomont—Suxy erreicht. Die kurze, aber inhaltschwere Mel¬ 
dung zeigte, daß die 4. Armee unmittelbar vor einer ernsten Krise stand: 
Starker Feind hatte sich gegen sie nach Norden gewandt, in kürzester Frist 
Mßte der Stoß überlegener feindlicher Kräfte auch ihre Mitte treffen. 
Vielleicht wurde dort schon gekämpft. Jetzt war der Schutz der linken 
Flanke der 3. Armee die dringlichste Ausgabe der 4. Armee, nur wenn 
dieser gewährleistet war, konnte die 3. Armee die Maas überschreiten, 
um hier die Entscheidung im Zusammenwirken mit dem rechten Heeres¬ 
flügel zu erstreben. Sonst drohte die Gefahr, daß erhebliche Teile der 
3, Armee in südlicher Richtung abgezogen wurden. Zur Abwehr des 
feindlichen Vorstoßes waren zunächst nur die beiden Korps der Mitte, 
das XVIII. Armeekorps und XVIII. Reservekorps, verfügbar; das 
VIII. Reservekorps hing noch erheblich ab, während dem VIII. Armee¬ 
korps zunächst der unmittelbare Schutz der linken Flanke der 3. Armee 
übertragen worden war. 
Es galt daher vor allem, die Kräfte zusammenzufassen und die Leitung 
der bevorstehenden Schlacht fest in die Hand zu nehmen. Das 
VI. Armeekorps, das nunmehr zunächst aus sich selbst angewiesen war, 
erhielt die Weisung, seinen Gegner wenn möglich nach Westen zurück¬ 
zuwerfen und dem im Vormarsch gemeldeten Feind in Flanke und Rücken 
zu fallen. Dann fuhr der Herzog gegen 10 nachmittags eiligst nach Libra¬ 
mont zu der dort eingerichteten Befehlsstelle. 
Der Kommandierende General des VI. Armeekorps, General der 
Infanterie v. Pritzelwitz, war bis zu dieser Stunde noch ohne nähere 
Rachrichten über die vor der Front der 5. Armee entbrannten Kämpfe. 
Erst in der dritten Nachmittagsstunde erfuhr er hierüber Genaueres durch 
die auf dem linken Flügel des Korps von Ste. Marie her eingreifende 
3. Kavallerie-Division. 
4.Die Schlacht bei Longwy am 22. August. 
Die 3. Kavallerie-Division des Generals v. Unger hatte sich zur 
Sicherung der rechten Flanke der 5. Armee in der Frühe des 22. August auf 
kn Höhen nördlich Villers-sur Semois bereitgestellt. Sie war im Begriff, 
auf den von Westen herüberschallenden Gefechtslärm hin in den Kampf 
des VI. Armeekorps einzugreifen, als um 9° vormittags ein Befehl des 
Generalkommandos des V. Armeekorps eintraf, der ihr ein Vorgehen über 
Belle Fontaine auf Gerouville zur Deckung der rechten Flanke der bei 
Rvbelmont kämpfenden 9. Infanterie-Division austrug. Da sich aber der 
Wald zwischen Ste. Marie und Belle Fontaine von feindlicher Infanterie 
beseht erwies, trat die Division schon westlich Ste. Marie ins Gefecht.
	        
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