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Anordnungen des Armee-Oberkommandos 4 für den 22. August. 
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Rücksicht hierauf verbot auch zunächst eine engere Vereinigung der 
Kräfte. 
Die Oberste Heeresleitung war durch einen Fernspruch um ihr Ein¬ 
verständnis mit diesen Absichten des Armee-Oberkommandos gebeten 
worden. In ihrer Antwort betonte sie nochmals ausdrücklich die Notwendig¬ 
keit engster Verbindung mit der 3. und 5. Armee. „Linker Flügel 3. Armee", 
so hieß es hier, „geht 22. August Richtung Givet vor, rechter Flügel 
5. Armee zunächst nach Tintigny. 5. Armee rechnet mit feindlichem 
Angriff. 4. Armee hat gestaffelt derart vorzugehen, daß sie mit rechtem 
Flügel Anschluß an linken Flügel 3. Armee hält und daß ihr linker Flügel 
im Einverständnis mit Armee-Oberkommando 5 handeln kann H." 
Überraschend war die Mitteilung, daß die S. Armee mit einem feind¬ 
lichen Angriff rechne und mit ihrem rechten Flügel auf Tintigny vorgehen 
wollte. Das Armee-Oberkommando 5selbst hatte hiervon bisher nichts 
mitgeteilt. Während der Nacht liefen indessen noch weitere Nachrichten 
ein: Durch das VIII. Armeekorps erfuhr das Armee-Oberkommando, 
daß die 3. Armee am 22. mit ihrem linken Flügel gegen den Maas- 
Abschnitt Dinant—Maasbogen westlich Falmignoul vorfühlen werde, um 
am 23. August anzugreifen; der bestimmten Erwartung der Flanken¬ 
sicherung durch das VIII. Armeekorps war von neuem Ausdruck gegeben. 
Daraufhin erhielt gegen 3° nachts das VIII. Armeekorps den ergänzenden 
Befehl, „mit bisherigem Auftrag mit Anfängen in Höhe von Honnay" vor¬ 
zurücken. Für den linken Flügel der 4. Armee wäre ein Eingreifen nach 
Südwesten nicht ausgeschlossen. Diese Vermutung sollte sich nur zu bald be¬ 
stätigen. Die bei der Zwiespältigkeit der Aufgabe an sich schon schwierige 
Lage der 4. Armee begann sich noch verwickelter zu gestalten. 
Bald nach 3° nachts folgte die schon erwähnte^) Mitteilung des 
VI. Armeekorps an das Armee-Oberkommando, ein Generalstabsoffizier 
des V. Armeekorps wäre dort eingetroffen mit der Bitte, das VI. Armee¬ 
korps möchte bei dem morgen bevorstehenden Kampf des rechten Flügels 
der 5. Armee gegen starken, aus Linie Montmödy—Landres marschierenden 
Feind zur Deckung der rechten Flanke des V. Armeekorps auf Tintigny 
vorgehen. Die 3. Kavallerie-Division sichere gegen starken Gegner, an¬ 
scheinend das XII. französische Armeekorps, das aus südwestlicher Richtung 
von Florenville kommend, am Abend des 21. Izel erreicht hätte. Das 
V. Armeekorps werde um 4° vormittags von Etalle in südwestlicher 
') Hiernach hat es doch den Anschein, als ob der Generalstabschef der S. Armee bei 
seinem Ferngespräch mit Oberstleutnant Tappen (6.306) die Bitte um Unterstützung 
turch die 4. Armee ausgesprochen hätte. 
-) ©. 309. '