Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Zweites Rapitel. 
Die Schlacht in Lothringens. 
(Hierzu Karte 4.) 
J.Der 20. August. 
Seit zwei Lagen waren die fünf Armeen des rechten Flügels und der 
Mitte der deutschen Westfront im Vormarsch in Feindesland hinein. Nun 
hatte auch für die Heeresteile in den Neichslanden die Feit entsagungs¬ 
vollen Abwartens ihr Ende erreicht. Der von Führung und Truppe herbei¬ 
gesehnte Augenblick war gekommen, in frischem Angriffsgeist die Kräfte 
mit dem Feinde zu messen. 
Auf den Plan, vor den Franzosen bis hinter die Saar auszuweichen, 
sie hinter sich herzuziehen und dann von den Flanken aus zu erdrücken, war 
bewußt verzichtet worden. Dem Oberkommando der 6. Armee war es 
keineswegs sicher erschienen, daß der vorsichtig folgende Feind in die Falle 
hineingehen werde. Es war nicht gelungen, über seine Stärke und Absichten 
ein genügend klares Bild zu gewinnen. Vielleicht ließ man sich durch unter¬ 
legenen Feind fesseln, anstatt selbst überlegene Kräfte von der im Norden 
erwarteten Entscheidung fernzuhalten. Unter diesen Umständen 
schien der Angriff das beste Mittel, um Klarheit zu schaffen. 
Durch ihn glaubte das Oberkommando auch am ehesten den Flankenschutz 
der eigenen Hauptkräfte zu gewährleisten. Die Truppe war voller Angriffs¬ 
lust, sie brannte darauf, sich auf den nahe herangekommenen Gegner zu 
stürzen. Die zur Umfassung angesetzte 7. Armee hatte in den Vogesen 
schon die ersten Erfolge errungen. Man hoffte, daß sie die Südflanke des 
Feindes treffen werde. 
Der Angriffsbefehl des Kronprinzen Nupprecht, der am 19. August 
um 780 nachmittags an die 6. und 7. Armee unter gleichzeitiger Meldung 
an die Oberste Heeresleitung ausgegeben wurde, machte dem qualvollen 
Zweifeln und Schwanken der letzten Tage ein Ende. 
Als Trennungslinie zwischen beiden Armeen wurde Langd (7 km 
westlich Saarburg)—Nixingen bestimmt. Das I. bayerische Armeekorps 
wurde der 7. Armee unterstellt. Nähere Weisungen an deren Ober¬ 
kommando ergingen nicht. 
’) Geländeabschnitt: Metz—Lunäville—Colmar—Zabern—St. Avold.
	        
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