Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Vormarsch der 3. Armee. 
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chäteau. Die Linie Bievre—Paliseul—Bertrix war jedoch am 20. August 
p0rt feindlicher Infanterie noch nicht überschritten. Hinter dem Sernois- 
Abschnitt beiderseits Bouillon verhinderte der Gegner den Einblick. 
Die Z. Armee hatte am 18. August ihren Vormarsch gegen die Maas 
angetreten und bis zum 19. August abends mit den Anfängen der Korps 
vorderer Linie Havelange—Hamois (XI.), Haversin (XII.) und Roche- 
fort (XIX.) erreicht. Das XII. Reservekorps gelangte, mit je einer 
Division dem XI. und XII. Armeekorps folgend, bis Hebronval und 
Cherain. Die Korps hatten, abgesehen von der sengenden Augustsonne, 
auch bereits unter hinterhältigen Anschlägen belgischer Heckenschützen zu 
leiden. In Laroche, Cherain, Geilig und anderen Orten mußte die Truppe 
zu ihrem eigenen Schutz zu Zwangsmaßnahmen schreiten. 
Ein Erschwernis trat für die Armee dadurch ein, daß Generaloberst 
v.Bülow, wie es schien, auf Grund der ihm von der Obersten Heeres¬ 
leitung erteilten Ermächtigung in der Frühe des 19. August das XI. Armee¬ 
korps für die Belagerung von Ramur anforderte und es unmittelbar an¬ 
wies, sich mit dem Führer der Angriffs truppen ins Benehmen zu setzen. 
Generaloberst Freiherr v. Hausen erhob gegen diesen Eingriff in seine 
Befehlsgewalt keinen Einspruch, da er des Glaubens war, daß das 
XI. Armeekorps von der Obersten Heeresleitung ausdrücklich hierzu be¬ 
stimmt wäre, obwohl ihm die Heranziehung des in zweiter Linie folgenden 
XII.Reservekorps für diese Aufgabe zweckmäßiger erschien. Das XI.Armee¬ 
korps rückte am 20. August nach Norden ab und nahm zunächst südwestlich 
Andenne eine Bereitstellung gegenüber der Ostfront der Festung ein. 
Während sich so auf dem rechten Armeeflügel die Bindung an die Nach¬ 
bararmee bereits in einer das weitere Vorgehen bestimmenden Weise fühl¬ 
bar machte, brauchte aus dem linken Flügel dem Zurückbleiben der 4. Armee, 
die am 19. August nicht über Bastogne hinaus gelangte, und der dadurch 
entstandenen Lücke vorläufig noch keine Bedeutung zugemessen zu werden. 
Denn die nach Süden weitausgreifende Aufklärung der 5. Kavallerie- 
Division und des XIX. Armeekorps hatte in der linken Flanke der Armee 
keine nennenswerten feindlichen Bewegungen festgestellt. 
Am 20. August näherten sich die beiden aktiven sächsischen Armeekorps 
der Maas mit ihren Vortruppen bis zur Linie Spontin—Celles—Ciergnon. 
Das XII. Reservekorps, an das der Marsch durch das Hügelland der 
Ardennen bei glühender Hitze besonders hohe Anforderungen stellte, 
gelangte mit der 24. Reserve-Division bis in die Gegend von Ny (nord¬ 
östlich Hotton), mit der 23. Reserve-Division bis Laroche. 
Die Bewegungen vollzogen sich unter dem Schutze des Höheren 
Kavalleriekommandeurs 1 ohne Berührung mit dem Feinde. Zur
	        
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