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Die Ereignisse in den Deutschen Reichslanden bis zum 19. August.
einer Stellung in Linie Burgaltdors—Losdorf. Der Feind folgte spät
und zögernd.
Der Höhere Kavalleriekommandeur führte die bayerische und
8. Kavallerie-Division durch das Gebiet des XXI. Armeekorps in den
Raum nördlich Bensdors zurück. Das I. bayerische Armeekorps ging hinter
die Saar zurück unter Belassung von Sicherungen in Linie Stock-Weiher—
Hessen (5 km südlich Saarburg).
Die 1. Reserve-Division des I. bayerischen Reservekorps besetzte den
ihr zugewiesenen Saarabschnitt bei Finstingen und begann mit dem
Ausbau der Stellung. Die 5. Reserve-Division blieb bei Harskirchen
(westlich Saarunion) als Armeereserve stehen.
Auf dem rechten Flügel der 7. Armee suchte das im Antransport
befindliche XIV. Armeekorps bei Bühl Anschluß an das I. bayerische Korps
und besetzte eine Stellung, die über Arzweiler nach Garburg verlies. Der
Antransport der fechtenden Truppen sollte bis zum 17. August mittags
beendet sein.
Die Versammlung des XV. Armeekorps um Wasselnheim nahm ihren
Fortgang. Seine Fußtruppen waren in der Nacht zum 16. August bei
Colmar—Schlettstadt doch noch aus die Bahn gesetzt worden. Das
XIV. Reservekorps befand sich im Anmarsch aus Molsheim. Die ihm zeit¬
weilig unterstellte 30. Reserve-Division (Hauptreserve Straßburg) sicherte
bis gegen Mittag in Gegend von Triembach den Abtransport und Ab¬
marsch des XV. Armeekorps und XIV. Reservekorps. Sie sollte ebenso
wie die beiden westlich Schlettstadt und Colmar noch in den Vogesen
stehenden bayerischen Landwehr-Brigaden, die die Grenzschutz-Abtei¬
lungen des XV. Armeekorps abgelöst hatten, nach Beendigung ihrer Auf¬
gabe nötigenfalls auf das östliche Nheinuser ausweichen. Da der Gegner
jedoch nur zögernd vorrückte, wurden die Ausgänge aus dem Gebirge in
die Rheinebene nach Süden hin bis Colmar gehalten. Zum Schuhe
des Oberrheins standen von der Festung Neu-Breisach bis zur Schweizer
Grenze die aus Landwehrtruppenteilen zusammengesetzten Brigaden Mathy
und v. Bedungen sowie die am 15. August heranbesörderte Ersatz-Brigade
Dantex). Der Gegner hatte zwar die Grenze östlich Belsort über¬
schritten, im übrigen aber sich auch hier bisher nicht sehr rührig gezeigt.
Im Lause des 16. August vollzog sich in der Auffassung der leitenden
Stellen über die Lage eine neue, grundlegende Änderung. Am
Vormittage trafen beim Armee-Oberkommando 6 Nachrichten aus dem
Großen Hauptquartier ein, nach denen der Feind gegenüber der 6. und
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