Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Abänderungen im Aufmarsch der 7. Armee. 
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Regiment 1191) unter den Befehl der 55.Landwehr-Brigade. Die ge¬ 
mischte 2. bayerische Landwehr-Brigade wurde planmäßig am 11. und 
12. August in Kenzingen, die gemischte 1. bayerische Landwehr-Brigade 
am 12. und 13. in Riegel ausgeladen. Jene übernahm den Brückenschutz 
bei Weisweil—Schönau, diese bei Sasbach—Markolsheim. 
Der gesamte deutsche Westaufmarsch vollzog sich, abgesehen von den 
Bewegungen, die zu seiner Deckung und zur unverzüglichen Durchführung 
bestimmter militärischer Operationen notwendig waren, in einem Zeitraum 
von zwölf Tagen vom S. bis 17. August. Als Ganzes betrachtet lief er 
planmäßig und reibungslos wie ein Uhrwerk ab und stellte eine außer¬ 
ordentlich beachtenswerte Leistung dar. Äußerlich in starre Form gegossen, 
wohnte ihm doch so viel Biegsamkeit inne, daß die im einzelnen durch 
frühzeitige kriegerische Ereignisse hervorgerufenen Änderungen und Ver¬ 
schiebungen ohne Schwierigkeiten, Gefahren und schädliche Rückwirkungen 
auf das Gelingen der Gesamtbewegung durchgeführt werden konnten. 
Die erste große Probe auf die Zuverlässigkeit und Gründlichkeit der Friedens¬ 
arbeit des deutschen Heeres durfte als bestanden angesehen werden. 
5. Die deutschen Eisenbahnen bei Mobilmachung und 
Aufmarsch. 
Die Schnelligkeit der Mobilmachung und der Versammlung des Heeres 
an den Grenzen beruhte im wesentlichen aus den Leistungen der Eisen¬ 
bahnen. Sie gewannen dadurch für die Vorbereitung und Einleitung der 
Operationen zu Kriegsbeginn entscheidenden Einfluß. 
Die Reichsversassung vom 16. April 1871 sicherte der Heeresverwaltung 
die dauernde Mitwirkung bei allen Fragen des Ausbaus und der Leistungs¬ 
fähigkeit der Bahnen. Zur Wahrung der hierbei berührten militärischen 
Interessen stand dem Reich ein Aufsichtsrecht über die Eisenbahnen zu 
sowie die Möglichkeit, mit Rücksicht aus die Landesverteidigung Forderungen 
beim Bau und Betrieb sowie bei der Ausrüstung der Bahnen zu stellen. 
Rach dem Kriege 1870/71 fiel es der Heeresverwaltung nicht schwer, 
für den strategischen Ausbau des Bahnnehes genügende finanzielle 
Mittel sicherzustellen. Es entstanden eine Reihe wichtiger Eisenbahn¬ 
bauten, die vornehmlich der Vermehrung der Rheinbrücken und ihrer 
Anschlußstrecken nach den Grenzgebieten dienten. Die weitere 
Entwicklung der deutschen Eisenbahnen konnte den militärischer- 
seits gestellten Forderungen um so leichter Rechnung tragen, 
*) 51. Landwehr-Brigade.
	        
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