Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Der Aufmarsch der 6. und 7. Armee. 
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der 42. Infanterie-Division über Avricourt bis Igney nördlich BlLmont 
vor. Während diese Bewegung zu keiner Berührung mit dem Feinde 
führte, entwickelte sich bei Lagarde am 11. August aus einem nächtlichen 
Angriff des Feindes gegen die dort stehenden Vorposten der 42. Infanterie- 
Division ein größeres Gefecht, das siegreich für die Deutschen endete1). 
23ei dem aus dem linken Armeeslügel vom 8. bis 10. August bei Saar¬ 
burg und Berthelmingen ausgeladenen I. bayerischen Armeekorps erlitt der 
planmäßige Aufmarsch insofern eine gewisse Veränderung, als die noch zu 
schildernden Ereignisse bei der 7. Armee im Oberelsaß und in den Vogesen1) 
ein sofortiges Vorgehen von Teilen des Korps über den vorgesehenen 
Ausmarschraum hinaus in Richtung auf Badonviller—Raon-l'Etape zur 
Folge hatten. Das I. bayerische Reservekorps traf erst in der Zeit vom 
10, bis 14. August planmäßig im Aufmarschgebiet ein und wurde in 
zweiter Linie bei Farschweiler und Saargemünd ausgeladen. Am 
15. August marschierte es in zwei Kolonnen in südlicher Richtung in die 
Gegend südöstlich Saarunion bis Eyweiler und Sieweiler vor. 
Die vom 13. August an in Zweibrücken eintreffende gemischte 
5. bayerische Landwehr-Brigade fand zunächst im Bahnschutz innerhalb der 
Korpsbezirke und des Etappengebietes und zum örtlichen Schutz für 
Saargemünd Verwendung. 
Bei der 7. Armee des Generalobersten v. Heeringen verlies der Auf¬ 
marsch zum Teil wesentlich anders, als er in den Friedensvorbereitungen 
vorgesehen war. Rach diesen war beabsichtigt, — abgesehen von den im 
Grenzschutz verwendeten Teilen — das XV. Armeekorps nordöstlich von 
Straßburg, die beiden anderen Korps auf dem rechten Rheinuser zu ver¬ 
sammeln, und zwar das XIV. Armeekorps im südlichsten Baden zwischen 
Breisach und Lörrach, das XIV. Reservekorps nördlich davon zwischen Lahr 
und Breisach. 
Während sich die Aufstellung des XV. Armeekorps unter seinem Grenz¬ 
schutz bis zum 8. August planmäßig in und um Strahburg vollzog, traten 
im Aufmarsch der beiden rechtsrheinischen Korps Änderungen ein. Der 
am 3. August in Karlsruhe eingetroffene Armee-Oberbefehlshaber glaubte 
einem frühzeitigen Vorstoß starker französischer Kräfte, den er aus Richtung 
Belfort und über die Vogesen aus Schlettstadt und Colmar erwartete, am 
wirksamsten zu begegnen, wenn er unter Verzicht aus eine größere Waffen¬ 
entscheidung im Oberelsaß seine Kräfte weiter nördlich zu einem konzentrisch 
von Norden und Osten zu führenden Angriff zusammenzog. Er gedachte 
*) Zweiter Teil, Kapitel 4.
	        
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