Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Der deutsche Westaufmarsch. 
4. Die Durchführung des deutschen Westaufmarsches. 
Die zum Teil nicht vorhergesehenen Ereignisse, die sich mit der Er¬ 
oberung von Lüttich verknüpften, hatten schnelle Aushilfen notwendig ge¬ 
macht. Dadurch waren, wie schon erwähnt, gewisse Änderungen und Ver¬ 
schiebungen im planmäßigen Aufmarsch der 2. Armee bei den drei rechten 
Flügelkorps, dem IX., VII. und X. Armeekorps, unvermeidlich geworden. 
Bis zum 10. August waren die drei Korps mit ihren fechtenden 
Teilen vollzählig im Aufmarschraum Aachen—Eupen—Montjoie einge¬ 
troffen und ausgeladen. Nachdem bis zum Abend des 12. August ihre Reste 
aus die im Halbkreis um Lüttich stehenden Hauptkräfte ausgeschlossen hatten, 
waren die Divisionen wieder kriegsgliederungsmäßig geordnet und konnten 
unter Fortführung des Kampfes um die Forts ihren Aufmarsch an der 
Maas vollenden. Am 15. August schied das IX. Armeekorps aus dem 
Verbände der 2. Armee aus und trat, wie bereits in den Aufmarsch- 
anweisungen vorgesehen*), zur 1. Armee über. 
Von den Korps zweiter Linie wurde das VII. Reservekorps (abgesehen 
vom Stabe der 28. Infanterie-Brigade und dem Füsilier-Regiment 39, 
die vorausbefördert waren)2), planmäßig vom 8. bis 12. August im Raume 
Horrem—Buir—Düren, das X. Reservekorps vom 8. bis 13. August bei 
Vettweiß, Zülpich und Euskirchen ausgeladen. Nach einem bereits am 
7. August erlassenen Befehl des Armee-Oberkommandos rückten dann 
beide Korps — das X. Reservekorps unter Vorverlegung der Ausladungen 
einzelner seiner Verbände — unverzüglich durch das freigewordene Auf¬ 
marschgebiet des VII. und X. Armeekorps über die Grenze in Richtung auf 
Lüttich nach. Das VII.Reservekorps gelangte am 16. nach Lüttich und Herve, 
das X. Reservekorps bis an die Ourthe bei Esneux und Comblain-au Pont. 
Auf den Aufmarsch des Gardekorps und des Garde-Reservekorps 
hatten die Ereignisse bei Lüttich keinen Einfluß. Das Gardekorps bewirkte 
seine Ausladungen wie vorgesehen vom 10. bis 12. August bei und östlich 
Malmedy, dahinter das Garde-Reservekorps vom 11. bis 14. August in 
Blankenheim, Stadtkyll und Hillesheim. Bei ihrem Eintreffen erhielten 
beide Korps den Befehl, den Anschluß an die Hauptmasse der 2. Armee zu 
gewinnen, und zwar sollte das Gardekorps, sobald geschlossene Verbände 
geschaffen waren, bis Hamoir an der Ourthe vorrücken, das Garde-Reserve- 
korps, auf derselben Marschstraße folgend, bis Bodeux ausschließen. Sie 
traten diese Bewegung am 13. und 14. August an. Das Gardekorps 
erreichte am 16., über die Ourthe vorgehend, mit dem Anfang Modave und 
Les Avins (südöstlich Huy), das Garde-Reservekorps den Salm-Abschnitt 
südwestlich Stavelot. 
i) S. 71. — 2) S. 117.
	        
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