Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Der Fall der Außenwerke von Lüttich. 
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Das Generalkommando des VII. Armeekorps, das sich zunächst in 
Eupen befand, war von General Ludendorfs nach Möglichkeit über die 
Lage unterrichtet worden. Der Verbleib der einzelnen im Vorgelände der 
Festung verstreuten Verbände konnte aber erst nach und nach festgestellt 
werden. General v. Einem war entschlossen, jede Übereilung zu vermeiden. 
Er ordnete in der Nacht vom 10. zum 11. August zunächst nur die Ab¬ 
schließung der Ost- und Südostsront -er Festung durch die drei allmählich 
eintreffenden Armeekorps (IX., Vll.und X.) an und wartete im übrigen die 
Ankunft der von der Obersten Heeresleitung überwiesenen Belagerungs- 
Artillerie ab. 
Fm einzelnen wurde unter Zuteilung der erforderlichen schweren 
Artillerie dem IX. Armeekorps einschließlich der ihm unterstellten Regi¬ 
menter 39 und 5tzi) die Wegnahme der Forts Liers, Pontisse, Evegnoe 
und Flcron, dem VII. Armeekorps mit der 43. Infanterie-Brigade die 
Wegnahme von Chaudfontaine und Embourg übertragen. General 
v. Emmich. hatte mit den in der Stadt befindlichen Truppen gegen die 
Westfront vorzugehen, sobald schwere Artillerie hierfür verfügbar wäre, und 
mit dem X, Armeekorps die Festung aus der Südfront abzuschließen. 
Das Verfahren gegen die noch standhaltenden Forts war als ein Mittel¬ 
ding zwischen Handstreich und planmäßigem Angriff gedacht. Besonderen 
Nachdruck legte General v. Einem aus die schnelle Einnahme der Nordsorts, 
weil ihr Fall die Voraussetzung für den Vormarsch der 1. Armee bildete. 
Ehe seine Maßnahmen wirksam wurden, hatten bereits die vom 
General v. Emmich gegen die Ostfront angesetzten Truppen ohne Kenntnis 
der Anordnungen des Generals v. Einem das Fort Evegnäe durch 
zusammengefaßtes Artilleriefeuer am 11. August abends zur Übergabe 
gezwungen. 
Das IX. Armeekorps schloß mit Teilen der 17. Infanterie-Division 
das Fort Pontisse ab und zog die 18. in die Linie Saive—Evegnee— 
Soumagne nach. Am Nachmittag des 12. August trat seine schwere und 
schwerste Artillerie, darunter eine schwere Küstenmörser- (38 cm) und 
eine kurze Marinekanonen- (42 cm) Batterie gegen die Forts Pontisse 
und Flcron in Tätigkeit. Beim VII. Armeekorps eröffnete die schwere 
Artillerie der 13. Infanterie-Division ebenfalls am 12. August das Feuer 
gegen das Fort Chaudfontaine. Der erste Erfolg des Artilleriefeuers, 
— in erster Linie desjenigen der 42 cm-Geschütze — war der Fall des 
die Vormarschstraßen der 1. Armee sperrenden Forts Pontisse sowie auf 
der Ostfront der Forts Chaudfontaine und Embourg bis zum 13. August 
J) Beide Regimenter unterstanden dem Stabe der 28. Infanterie-Brigade.
	        
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