Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Der deutsche Westaufmarsch. 
vormittags angeordnet, daß vom IX., VII. und X. Armeekorps, sobald die 
Ausladungen es gestatteten, möglichst je eine gemischte Brigade bis Warsage, 
Pepinster und Poulseur in Marsch zu setzen seien. Im übrigen brachte für 
den aus der Fahrt von Hannover ins Aufmarschgebiet befindlichen Ober¬ 
befehlshaber der 2. Armee, Generaloberst v. Bülow, erst der Bericht des 
Generals Ludendorfs, der sich bei ihm am 8. August früh in Aachen meldete, 
Klarheit über die Lage. Er war am 7. August abends in einem belgischen 
Kraftwagen durch die Fortlinie aus Lüttich zurückgekehrt. 
Generaloberst v. Bülow übertrug nunmehr dem Kommandierenden 
General des VII. Armeekorps, General der Kavallerie v. Einem gen. 
v. Rothmaler, die einheitliche Leitung über alle zur Wegnahme der Forts 
von Lüttich angesetzten Truppen. Das IX. und X. Armeekorps wurden 
ihm unterstellt. 
Inzwischen hatte General v. Emmich bald nach der Einnahme der 
Stadt Offiziere zur Ausnahme der Verbindung mit den anderen an der 
Unternehmung beteiligten Brigaden entsandt. Aus den Bericht des bei der 
11. Infanterie-Brigade eintreffenden Offiziers hatte General v. Wachter 
am 7. August mittags den Vormarsch wieder ausgenommen. Trotz des 
Feuers des Forts Chaudfontaine gelangte die Brigade bis zum Abend 
nach Lüttich. Die beiden nunmehr in Lüttich vereinigten Brigaden 
bildeten in den nächsten Tagen unter General v. Wachter am Rande der 
Stadt eine nach Westen gerichtete Berteidigungssront. Kurz nach der 
11. Brigade rückte auch das Infanterie-Regiment 16 in die Festung ein, 
dessen Kommandeur die Besetzung der Stadt am 7. August um 10 nach¬ 
mittags in Iulemont erfahren und daraufhin über Mortier unangefochten 
den Vormarsch angetreten hatte. Am 8. August folgten die übrigen Teile 
der 27. Infanterie-Brigade und die Ergänzungsmannschasten der 11. 
und 14. Brigade, so daß diese ihre Mobilmachung inmitten einer noch 
vom Feinde besetzten Festung vollenden konnten. 
Am 8. August nachmittags fiel das erste Fort. Oberst v. Massow 
hatte während des Vormarsches seiner Brigade das Fort Barchon durch 
seine beiden Mörserbatterien beschießen lassen mit dem Erfolg, daß der 
Kommandant das Werk übergab, als von der Stadt her das Infanterie- 
Regiment 16 gegen die Kehle vorging. Damit war eine wesentliche 
Besserung der Lage der in Lüttich stehenden deutschen Kräfte erreicht. 
Von den übrigen Truppen des Generals v. Emmich hatte die 34. In¬ 
fanterie-Brigade nach einigem Hin und Her die Sicherung der Maas- 
brücken bei Lixhe übernommen. Im Süden waren die 38. und 43. In¬ 
fanterie-Brigade am 7. August aus die falsche Meldung vom Anmarsch 
starker Kräfte aus Lüttich und Ramur auf Theux ausgewichen.
	        
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