Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

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Mobilmachung und Aufmarsch der Westgegner. 
Allgemeine Wehrpflicht bestand nicht. Die reguläre Armee wurde durch 
Werbung ergänzt. Die Angeworbenen dienten zwölf Jahre, davon die ersten 
sieben Jahre unter der Fahne, die letzten fünf Jahre in der regulären Re¬ 
serve. Da diese nur schwach war und nicht ausreichte, um die Feldarmee, 
besonders die Kolonnen und Trains, im Kriege auf voller Stärke zu er¬ 
halten, wurde noch eine besondere Ersatzsormation, die Spezialreserve, 
angeworben, die eine milizartige Ausbildung erhielt. Die Truppenteile der 
regulären Armee wechselten ihre Standorte zwischen Mutterland und 
Kolonien. Die Territorialarmee war eine Freiwilligenarmee (aus England, 
Wales und Schottland, nicht Irland) mit ganz geringen, jährlich wieder¬ 
holten Dienstleistungen. Ihre gründliche Ausbildung sollte erst nach der 
Mobilmachung in sechs Monaten erfolgen. 
Die Friedensstärke der regulären Armee wurde jährlich neu 
bewilligt. Roch dem Etat für 1914/15 betrug sie 
in der Heimat 138500 Mann, 
in Indien 74500 
in Südafrika 7000 
im Mittelmeer und Ägypten. . 18000 „ 
in anderen Kolonien 10000 „ 
zusammen 248000 Mann. 
Dazu kamen 151000 Mann eingeborene Truppen der englisch-indischen 
Armee in Indien, 18000 Mann ägyptische Truppen und 21000 Mann 
eingeborene Truppen in den anderen Kolonien1). 
Die im Mutterland stehenden Teile der regulären Armee gliederten 
sich in sechs Infanterie-Divisionen und fünf Kavallerie-Brigaden. In Indien 
bestanden unter Einschluß der eingeborenen Truppen sieben Infanterie- 
Divisionen und fünf Kavallerie-Brigaden. Einige dieser Divisionen waren 
zur Verwendung als überseeisches Expeditionskorps vorgesehen. 
Aus Grund der jahrelangen, sehr sorgsamen Zusammenarbeit des 
englischen und französischen Generalstabs hatte man alle Vorbereitungen 
getroffen, um den größten Teil der in der Heimat befindlichen regulären 
Armee im Kriegsfall als Expeditionskorps beschleunigt zu mobilisieren und 
unverzüglich nach Frankreich überzuführen. Seine Operationsbereitschaft 
war auf den 13. Mobilmachungstag festgesetzt. Die Bildung von zwei 
weiteren regulären Divisionen aus den übergesetzten Truppen und möglichst 
auch die Heranziehung von zwei Divisionen aus Indien wurde als Sicher¬ 
heitskoeffizient für den Sieg ins Auge gefaßt. 
*) Nicht eingerechnet sind hierbei die australischen, kanadischen und südafrikanischen 
Sonderkontingente in Stärke von 260 000 Mann.
	        
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