Volltext: Die Grenzschlachten im Westen (1. 1925)

Beabsichtigter Aufmarsch der Franzosen. 
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deutschen Westheeres in der Linie St. Vith—Trier—Saarburg—Donon, 
von schwächeren Kräften (ein Armeekorps, zwei Reservekorps) im Ober¬ 
elsaß an. 
Da man mit einer annähernd gleichzeitigen Beendigung des feindlichen 
und des eigenen Aufmarsches rechnete, konnte es voraussichtlich sehr bald 
im Grenzgebiet und auf luxemburgischem und belgischem Boden zum ent¬ 
scheidenden Begegnungskamps kommen. Für die Führung der französischen 
Offensive boten sich zwei Hauptrichtungen: Die eine wies südlich und 
östlich Metz in den Raum zwischen Vogesen und Mosel mit einem gleich¬ 
zeitigen Nebenangriff ins Oberelsaß, die andere in den Raum nördlich der 
Linie Verdun—Metz. 
Dementsprechend sah der Plan Nr. 17 den Aufmarsch des französischen 
Heeres in zwei Hauptgruppen vor: 
Die südliche Gruppe sollte sich in der Linie Belfort—Epinal—Nancy 
bereitstellen, und zwar im einzelnen: 
die 1. Armee unter General Dubail mit einer rechten Seitenabteilung 
(VII. Armeekorps und 8. Kavallerie-Division) bei Belfort, mit 
der Masse (VIII., XIII., XIV., XXI. Armeekorps, 6. Kavallerie- 
Division) bei Epinal, 
die 2. Armee unter General de Castelnau mit der Masse (XV., XVI., 
XX. Armeekorps, 2. Gruppe Reserve-Divisionen (59., 68., 70.) 
und 2., 10. Kavallerie-Division) südwestlich Nancy, mit dem 
linken Flügel (IX., XVIII. Armeekorps) bei Toul. 
Hinter dem rechten Flügel der Gruppe hielt sich die Heeresleitung bei 
Vesoul die 1. Gruppe Reserve-Divisionen (58., 63., 66.) zu ihrer unmittel¬ 
baren Verfügung. Die südliche Hauptgruppe hatte laut der in den Auf¬ 
marschanweisungen enthaltenen Direktive die Ausgabe, nach beendetem 
Aufmarsch vom 12. Mobilmachungstag an die deutsche Front anzugreifen 
und zu durchbrechen. Als Angriffsrichtungen waren der 1. Armee Saar¬ 
burg, der 2. Armee Mörchingen gegeben, die rechte Seitenabteilung sollte 
von Belfort über Colmar auf Straßburg vorgehen. Die 1. Gruppe Re¬ 
serve-Divisionen bei Vesoul hatte für den wenig wahrscheinlichen Fall 
eines deutschen Durchmarsches durch die Schweiz die rechte Heeresflanke 
zu sichern. Trat dieser Fall nicht ein, so war beabsichtigt, sie zur Ver¬ 
stärkung der ins Elsaß eindringenden Teile der 1. Armee heranzuziehen. 
Die nördliche Hauptgruppe des französischen Heeres hatte sich in 
dem Raum zwischen Verdun (ausschließlich) und Hirson zu sammeln. 
Sie bestand aus: 
der 5. Armee unter General Lanrezac, die mit dem I., II., III., X., 
XI. Armeekorps, der 52. und 60. Reserve-Division, der 4. Ka-
	        
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