Volltext: Rohrbach - Berg

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treiben in allen den Freyhaiten, Ehren, Rechten und Gewon- 
haiten, als bey andern Wochenmärkhten in unserm Landt ob 
der Enns gehalten werden, als sy den dan vormals vor 
alter herbracht haben, vor allen mennigelich ungehindert ... 
Geben zu Lynnz an sand Anthonien tag. Nach Kristi gepurd 
virzehenhundert und in dem Newnundfunfzigisten Jaren." 1 
Im Mühl- und Machlandviertel (= oberes und unteres Mühl 
viertel) waren die Wochenmärkte in folgender Weise organi 
siert: 
Montag Rohrbach, Freistadt 
Dienstag Hofkirchen, Perg 
Mittwoch Haslach, Schenkenfelden, Ottensheim 
Donnerstag Leonfelden 
Freitag Wochenmarktfreier Tag (?) 
Samstag Aigen, Sarleinsbach 1 2 
Neben dem Wochenmarkt gab es noch jährlich wiederkeh- 
rende Märkte, die an besonderen kirchlichen Festen, mei- 
stens dem Fest des Kirchenpatrons, gehalten werden durften 
(Kirchtag oder Kiata geheißen). Naturgemäß war dies in 
Rohrbach am Fest des hl. Apostels Jakobus des Älteren, am 
25. Juli, auch "Jacobi im Schnitt" geheißen, weil die Zeit 
der Getreideernte, der Kornschnitt, die Arbeit der Bauern 
bestimmte. 
Ein zweiter Jahrmarkt war am "St. Matthäus, Zwölfboten- 
und Evangelistentag" (21. September). 
Uber den Wochenmarkt an allen Montagen des Jahres schreibt 
Ignaz Nößlböck: 
"Es ist sehr wahrscheinlich, daß seit den frühesten Zeiten 
hier zeitweilig Märkte und besonders Viehmärkte abgehalten 
wurden. Erzherzog Albrecht VI. betonte zu Linz am 17. 
Jänner 1459, daß die Bürger von Rohrbach schon durch die 
Vordem fürsten ze Österreich 1 mit einem Wochenmarkt und 
zwei Jahrmärkten begabt wurden. Nachdem Herzog Albrecht II. 
1333 dem Markte Hofkirchen einen Wochenmarkt am Diens- 
tag verlieh und das älteste Rohrbacher Warenumsatzsteuer- 
 
1) Rohrbach. Vom Markt zur Stadt, S. 17, Nößlböck, Inventar 13. 
2) Angaben nach: Heimatbuch Hofkirchen 49. Zöhrer, Sarleinsbach 23. 
Stiftsarchiv Schlägl, Urk. 127. Der Oberösterreicher (Jahrgänge vor 1900).
	        
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