- 519 -
K R I E N
Das Dorf Krien wird erstmals erwähnt im Jahr
1380 im Lehenbuch des Herzogs Albrecht III.
(schiffmann 11.82). Wenige Jahre später folgt
bereits eine neue Nachricht: Am 11. November
1383 stiftet Jörg der Hautzenberger und seine
Hausfrau dem Pfarrer von Rohrbach (Martin Für-
holz) für die Abhaltung eines Jahrtages ihren
Zehent auf dem Gut "in der Chrienn" (stASchl,
Urk. 140. Pröll, Geschichte 64*). Das Bauerngut,
auf dem ein Ulrich gesessen ist, wurde nicht
ins Eigentum des Pfarrhofs Rohrbach übertragen,
sondern lediglich der Zehent (der zehnte Teil,
also 10 % der Ernte eines jeden Jahres).
Wegen dieser Stiftung kann es als wahrscheinlich
gelten, daß Dorf und Streusiedlung Krien von
den Hautzenbergern gegründet worden ist, und
zwar um 1350; auch die nördliche Lage an der
Grenze gegen Böhmen, die ausgesetzte Lage und
der steinige Boden machen ebenfalls eine rela-
tiv späte Besiedlung dieser Gegend wahrschein-
lich.
Der Ortsname Krien kommt von "krinne", was so
viel wie Spalt oder Einschnitt, jedoch auch
GrenzZeichen bedeuten kann; immerhin war die
nahe vorbeifließende Große Mühl Grenzfluß
(Schiffmann III.293).
Die Bauern von Krien kamen im Laufe der Jahr-
hunderte unter die Herrschaften Lichtenau (Nr.
1,2,3,6,7), Götzendorf (Nr. 4) und Lichtenau/
Piberstein (Nr. 5 je zur Hälfte).
Krien hatte 1913 63, 1930 nur noch 53 Einwoh-
her (Realschematismus) .
Krien gehört zur Katastralgemeinde Steineck,
zur Ortsgemeinde Berg und zur Pfarre Rohrbach.
Die Ortschaft Krien wurde am 12. Juni 1906 ein Raub
der Flammen.
(Festschrift Freiw. FEUERWEHR Rohrbach 1983)