Volltext: Rohrbach - Berg

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Nach 1427/1446 
Brand und Plünderung Rohrbachs durch die Hussiten war ein 
schwerwiegender Eingriff in die Bausubstanz des Marktes. Die 
Häuser waren ja bis dahin vermutlich nur aus Holz gebaut, 
von einem gemauerten Sockel abgesehen. Dieser bildete das 
Fundament für die Neubauten, die dann schon in gemauerter 
Form aufgeführt worden sind; diese Bauphase hat sich wohl 
über mehrere Jahrzehnte hin erstreckt. 
Doch alles blieb nicht beim alten. Der Marktplatz wurde 
bis auf ein Viertel verkleinert und rund um den Friedhof 
bzw. seine Mauer durften Häusler siedeln, die "Mäuder" ge- 
nannt worden sind. Anstelle der verlorenen Marktplatzfläche 
wurde in Richtung Linz (Südosten) dadurch Abhilfe geschaffen, 
daß die Häuser weiter auseinanderrücken mußten, um so den 
"unteren Marktplatz" zu schaffen. 
Die Bauperiode nach 1427, die sich wohl zwischen 1430 und 
1450 abgespielt hat, ist durch die ältesten erhaltenen archi- 
tektonischen Elemente dokumentiert. Besonders erwähnenswert 
ist das Untergeschoß des Kirchturms und das Rathaus mit 
den Fleischlauben. Der Durchgang zur Kirche mit den goti- 
schen Spitzbogen markiert deutlich den gotischen Baustil um 
1450. In den Bürgerhäusern rund um den Marktplatz sind 
in den Sockelgeschoßen bestimmt noch Überreste dieser Peri 
ode erhalten; die vorkragenden Steine, die man gelegentlich 
noch sehen kann, sind ein Beweis für diese alte Bausubstanz. 
Ihre Erhaltung sollte eine heilige Verpflichtung für die Eigen- 
tümer bedeuten! 
Die Pfarrkirche wurde im gotischen Stil erbaut und zwar un- 
verhältnismäßig klein. Sie bot für die Gläubigen zu wenig 
Platz, und diesem Platzmangel wurde durch Zubau ver- 
schiedener Kapellen abzuhelfen versucht, doch dabei wurde 
nur erreicht, daß die ganze Kirche zu einem unübersicht- 
lichen Winkelwerk geraten ist. 
Warum die kleine Kirche im großen Markt? Die Herrschaft 
Falkenstein zog sich von ihrer Gründung allmählich zu- 
rück, übergab Rohrbach der eigenen Selbstverwaltung und 
 
(Fortsetzung S. 57*)
	        
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