Volltext: Rohrbach - Berg

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erklären, daß beim "Baderhäusl" der Burgfried einspringt 
und folglich für die dort situierten Siedler eine deutlich 
verringerte Fläche für den Hausgarten übrig blieb. 
Falls dieser Plan stimmt, dann hatten alle Burgrechte ihre 
Wiesenparzellen in riemenförmigen Flurstreifen, die unge- 
fähr von südwestlicher nach nordöstlicher Richtung verlaufen; 
die Folge ist, daß die Häuser Nr. 15 bis 18 ohne Garten- 
parzelle gewesen wären; diese Siedler dürften mit dem Areal 
in der Nordwestecke des Burgfrieds abgefertigt worden sein. 
Denn im Urbar von 1570 haben alle Burgrechte von Nr. 1 bis 
43 fast gleichgroße Wiesenparzellen. Diese Skizze soll ein 
erster Versuch sein, sich an Hand der überlieferten Daten 
und Fakten ein Bild von der Gründung des Marktes Rohrbach 
zu machen. Falls weitere Quellen auftauchen sollten, wäre 
dieser theoretische Plan entsprechend abzuändern und richtig- 
zustellen. 
 
Zum quadratischen Marktplatz: 
Im Atlas von Oberösterreich werden auf dem von Adalbert 
Klaar gestalteten Blatt 8 die Stadt- und Marktformen ver- 
zeichnet. Für Rohrbach bedeuten die Kürzel, daß Klaar ur- 
sprünglich einen quadratischen Marktplatz annimmt, der 
später zu einem längsrechteckigen Platz umgestaltet worden 
ist. 
Im Gegensatz dazu nimmt Willibald Katzinger an, daß Rohr- 
bach von Anfang an als Straßenmarkt entlang eines längs 
rechteckigen Platzes entstanden sei, 1 eine Meinung , der 
man sich nicht anschließen kann! 
Zum Baderhäusl kann noch vermerkt werden, daß es von 
Nößlböck zu Rohrbach gerechnet wird, sodaß er dann 44 
Burgrechte aufzählt; doch ist dem entgegenzuhalten, daß 
dieses Häusl in keinem Urbar bei Rohrbach verzeichnet ist, 
sondern zur Herrschaft Berg gehörte. Dem widerspricht je- 
doch nicht, daß der Bader nicht nur für Berg, sondern selbst 
verständlich auch für den Markt zuständig war. 
 
1) Katzinger 1980, 134.
	        
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