Volltext: Rohrbach - Berg

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ÜBERLEGUNGEN ZUR BAUGESCHICHTE VON ROHRBACH 
 
Die Gründung des Marktes Rohrbach 
erfolgte auf einem eingeengten Areal. Rundum waren die 
landwirtschaftlich genutzten Gründe der Bauern, die auf 
ihren Einzelhöfen saßen und in den Dörfern lebten, die be- 
reits seit Jahrzehnten existierten. 
Numeriert man den Urbestand der Siedlung in der Reihen 
folge der späteren Katasteraufnahmen durch, so ergeben 
sich 43 Parzellen mit 43 Häusern. 
Jedes Haus hatte nur noch eine minimale Ausstattung mit 
Grundbesitz; der Haupterwerb war ja aus dem Handel, später 
auch aus handwerklicher (Schmied, Wagner, Tischler etc.) und 
ähnlicher Tätigkeit (Gastwirt, Fleischer, Bäcker) zu gewinnen. 
Die Siedler hatten von der "Landesregierung" (Hochstift 
Passau, später Erzherzogtum Österreich ob der Enns) zu 
nächst Steuerfreiheit für die Dauer von 12 Jahren 1 zuge- 
standen erhalten. ln diesen Jahren mußte Haus und Hof auf- 
gebaut und eingerichtet werden. Dann mußten sie auf ei- 
genen Beinen stehen und vom Ertrag ihres Handels und Ge- 
werbes leben können. 
Der unbebaute große Marktplatz ist ein Zeichen für die 
selbstbewußte Gründung durch die Falkensteiner. Hier wollten 
sie ein Marktzentrum errichten, das die benachbarten Märkte 
in den Schatten stellen sollte. Besonders scheint das gegen 
den "in Österreich" gelegenen Markt Haslach gerichtet ge- 
wesen zu sein, um so den "passauischen" Markt Rohrbach 
krisenfest auszustatten. Daß für die Kirche kein Ort vorge- 
sehen war, braucht nicht zu verwundern. Die ganze Gegend 
war ja kirchlich längst organisiert und gehörte zur Pfarre 
Altenfelden. Mit der Gründung eines Marktes war an eine 
Pfarre zunächst noch nicht zu denken. Doch mit dem Gelingen 
der Marktgründung stellte sich bald der Wunsch nach einer 
 
1) Pröll, Geschichte 26.
	        
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