Volltext: Rohrbach - Berg

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Pfarrer Andreas Schueschitz (1568-1570) 
 
Dieser war Propst des Stiftes Schlägl (1555-1568), wurde 
aber wegen verschiedener Unzukömmlichkeiten am 30. Jän- 
ner 1568 abgesetzt, jedoch mit dem Titel eines kaiserlichen 
Kaplans ausgezeichnet. Als Alterssitz erhielt er auf seinen 
Wunsch die Stelle des Pfarrers von Rohrbach, die er aller- 
dings nur bis zum 30. April 1570 beibehalten hat. 
Für den Pfarrhof Rohrbach, vermutlich noch im Wimmhof, 
machte er sich dadurch verdient, daß er eine auf den Grün- 
den des Grafen Rödern von Berg entspringende Quelle fassen 
und ins Haus leiten ließ. 
Andreas Schueschitz wurde 1570 Pfarrer von Raabs in Nieder- 
österreich und starb am 1. September 1577. 1 
 
Pfarrer Michael Träxel (1570-1583) 
 
Auch dieser war Angehöriger des Stiftes Schlägl, ist um 1560 
hier eingetreten und wurde nach der theologischen Ausbildung 
bereits 1566 nach Rohrbach versetzt, wo er als Kooperator 
oder Benefiziat wirkte. Nach dem Abschied des Pfarrers An- 
dreas wurde ihm die Pfarrerstelle verliehen, die er von 1570 
bis 1583 innehatte. Von ihm kann berichtet werden, daß er 
die Pfarrhofwirtschaft so gut geführt hat, daß er dem Schlägler 
Propst zweimal 100 Gulden vorstrecken konnte. Auch ist über 
ihn überliefert, daß er die Pfarrkirche Rohrbach restaurieren 
und mit Fresken schmücken ließ. Er war ein Kind seiner Zeit, 
sympathisierte mit den Ideen der Reformatoren und lebte 
auch nicht mehr ehelos. Deshalb wurde er 1583 abgesetzt und 
ihm die Pfarre Reichenau in Böhmen verliehen. 
In (Deutsch-)Reichenau lebte er wahrscheinlich wieder nach 
den Idealen der Ordensregeln, denn 1584 wurde er vom Abt 
von Hohenfurt als Schlägler Propst vorgeschlagen, von der 
kaiserlichen Kommission jedoch nicht berücksichtigt. 2 
 
1) Pröll, Geschichte 126. Reischl, Reformation 35-91. 
2) Reischl, Reformation 62-172 passim. Pröll, Geschichte 132. 
Siehe oben S. 70*.
	        
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