Volltext: Rohrbach - Berg

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Filialkirche Oepping 
 
Ein wichtiges Ereignis in der Amtszeit des Pfarrer Nikolaus 
war die 1494 errichtete Stiftung einer ewigen Messe in 
Oepping durch Balthasar von Starhemberg. Offenbar, um den 
weiten Kirchweg dieser weitentlegenen Dörfer zu verkürzen, 
sollte hier eine Filialkirche (Eigenkirche der Starhemberger) 
der Pfarre Rohrbach gegründet werden. Darüber berichtet 
Laurenz Pröll: 1 
In die erste Zeit der Regierung des Schlägler Propstes 
Johannes Großhaupt (1493-1499) fällt die Stiftung einer 
ewigen Messe zu Oepping, wo sich schon lange eine zu 
Ehren der heiligen Büßerin Maria Magdalena geweihte höl- 
zerne Kapelle befand, in der vom Pfarrer zu Rohrbach einige- 
male im Jahre ein Gottesdienst, zu dem sich viel Volk ein 
fand, gehalten wurde. Die Einkünfte der Kapelle waren ihm 
oder dem geschickten Kaplane zugefallen. 
Als 1411 das Geschlecht der Starhemberger in den Besitz 
der Herrschaft Pürnstein gelangt war, war ihnen auch Oepping, 
das zu dieser Herrschaft gehörte, zugefallen. Gotthard von 
Starhemberg, Hauptmann von Oberösterreich, nahm sich 
Oeppings an und suchte es durch eine Stiftung zu heben, allein 
er konnte seinen Plan nicht mehr zur Ausführung bringen, da 
er früher starb. Er fand aber an seinem Bruder Balthasar, 
Domherr von Passau, einen pietätsvollen Ausführer seines 
letzten Willens, indem dieser am Freitage vor Lichtmeß 1494 
“Gott dem Allmächtigen, der Königin Jungfrau Maria, St. 
Maria Magdalena, der heiligen Frauen und Büßerin, bemelter 
Kapellen Hauptfrauen und allem himmlischen Heere zu Lob 
und Ehre“ für die dortige Kapelle eine ewige Messe stiftete, 
für deren Abhaltung dem Kloster ein Einkommen von 40 Pfund 
gegeben wurde. Propst Johann versprach, daß diese heilige 
Messe durch "einen Herrn und Bruder des Conventes" immer 
dar andächtig gehalten werden wolle. Für jede unterlassene 
Messe sollte ein Pfund Wachs als Strafe zu erlegen sein. 2 
 
1) Pröll, Geschichte 107-108. 
2) StASchl. Urk. 369 vom 31.1.1494.
	        
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