Volltext: Rohrbach - Berg

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Kapellen am Wallfahrtsweg von Rohrbach zum Berg 
 
Die NIKOLAUS-SÄULE: Auf einer hohen Granitsäule steht, in 
Stein gemeißelt, das Standbild des hl. Bischofs Nikolaus von 
Myra. Es dürfte aus der Zeit zwischen 1700 und 1750 ent- 
standen sein. Nähere historische Hinweise fehlen. 
Das die Statue einfriedende Gitter mit dem kleinen Zier- 
garten wurde im Jahr 1963 angelegt. 
 
Die JOHANNES-NEPOMUK-STATUE, ebenfalls in Stein gehau- 
en, ist von einer gemeißelten Balustrade umgeben. Ähnlich 
wie die Johannes-Nepomuk-Statue in Rohrbach dürfte sie um 
oder bald nach 1730 entstanden sein. Bald nach der Heilig- 
sprechung des Prager Kanonikers 1729 hat sich ja der Kult 
des Brückenheiligen sehr rasch in Böhmen und Österreich 
verbreitet. 
(S. 145*). 
Vgl. dazu die Joh.Nep. Statue in Götzendorf (S. 294f.) und Rohrbach 
 
Das SCHICKANUS-STANDBILD gibt immer noch Rätsel auf: 
Einen Steinwurf unterhalb der Joh.Nep.Statue steht "der Schik- 
kanus" am Wallfahrtsweg von Rohrbach herauf. Hier handelt 
es sich um die barocke Steinfiqur eines eher seltenen Heili- 
gen, des Patrons der Juristen (Rechtsgelehrten), des hl. Ivo 
von Helori (+ 1253, Fest 19. Mai); er wird auch als Anwalt 
der Hilflosen und Unterdrückten verehrt und wird von den 
reiferen Mädchen als Heiratsvermittler angerufen (um der 
Bitte Nachdruck zu verleihen, sollen ihn besonders hartnäcki- 
ge Verehrerinnen sogar in die Zehe beißen!). Wie sich aus 
dem guten alten Ivo der Name Schickanus entwickelt hat, 
ist ungeklärt; vielleicht kommt der seltsame Name vom Wort 
Schicksal - Schicknis - Schicknuß, weil er ja als Patron der 
vom Schicksal Benachteiligten angerufen wird. 
Das St.Ivo-Standbild steht in Lebensgröße in einer barocken 
offenen Kapelle mit verkröpftem, geschwungenem Giebel 
(Hildebrandtgiebel). Die Entstehungszeit von Statue und Kapelle 
wird auf etwa 1720/30 geschätzt. 
Literatur: Baustein 75. Sieß, Sagen 1 (1926) 36. Sprung (Literaturverz.)
	        
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