Volltext: Rohrbach - Berg

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Deutet es vielleicht darauf hin, daß man sich mit dem Gedan- 
ken trug, nachträglich ein Deckenfresko anbringen zu lassen, 
wie in der Wallfahrtskirche Maria Trost? 
Das weitgespannte Langhaus verjüngt sich im Fronbogen - hier 
wiederum in reichem Stückwerk das Wappen des Bauherrn, des 
Abtes Michael Felder - zum PRESBYTERIUM, das sich über 
zwei Joche erstreckt und halbkreisförmig gegen Osten abge- 
schlossen ist. Große Fenster sorgen auch hier für den typisch 
barocken Eindruck der Lichtfülle. 
Die Ausführung der STUCKARBEITEN geschah, wie gesagt, 
von Bartolomeo und Giovanni Battista Carlone, die wahrschein- 
lich Brüder des Baumeisters waren. Als weitere Stukkateure 
werden Ferdinand Gramsreiter und Zacharias Stöger genannt. 
In der Apsis des Presbyteriums steht der HOCHALTAR, der 
mit seinem mächtigen Aufbau den ganzen Raum beherrscht. 
Den Holzaufbau des Hochaltares schuf der tüchtige Rohrba- 
cher Tischlermeister Konrad Stempl mit seinem Sohn Hans 
Georg, der übrigens im Benefiziatenhaus seine Werkstätte 
hatte und deshalb der Tischler "in der Fruehmeß" geheißen hat. 
Die Statuen verfertigte wahrscheinlich der Linzer Bildhauer 
Leopold Mähl, und zwar links über dem Durchgang der Apostel 
Jakobus der Ältere, der Kirchenpatron, rechts der Apostel 
Mathias. 
Das Hochaltarbild Mariae Himmelfahrt ist besonders bemerkens 
wert, nicht nur wegen der Größe (ca. 600 x 380 cm), sondern 
aus ikonographischen Gründen, wie Hannes Etzlstorfer schreibt: 
"Das Altarblatt für den Rohrbacher Hochaltar erwarb das Stift 
Schlägl vom Kloster Spital am Pyhrn um 250 Gulden und ließ 
es 1698 vom Linzer Maler Franz Burgau (Purgau) um 60 Gul- 
den restaurieren. Piliwein wiederum erwähnt das Altarblatt 
1827 erstmals als ’Gemählde von Ruckerbauer'. Bei der Restau- 
rierung im Jahr 1898 beurteilte Ferdinand Weiß das Altarblatt 
als italienische Arbeit aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, und 
schrieb es somit Ruckerbauer ab. Durch die 1898 gelungene 
Identifizierung des Hochaltarbildes der Linzer Jesuitenkirche 
 
1) Etzlstorfer, Die Altarblätter des Mühlviertels (Dissertation, teil- 
weise gedruckt in:) Schlägl intern 12 (1986) 176-179.
	        
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