Volltext: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts

CÖLN 
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vgl. GfT. Taf. 277 2 , wo in den ersten vier aufeinanderfolgenden Zeilen alle vier Formen 
Vorkommen. Das M74 in Zeile 3 ist Quentells eigenes M, das nur bei ihm — nicht 
auch beiUnckel — vorkommt; alle Drucke mit diesem M, also auch die Bibeln, sind 
Quentellschen Ursprungs. 
Druckproben: Monumenta Taf.24.5. GfT. Taf.229, 230. Woolley 4o. 
KONRAD WINTERS VON HOMBORCH begann seine Tätigkeit um die 
Mitte der siebziger Jahre. Das Münchener Exemplar seines Druckes der Sermones 
quadragesimales des Leonardus de Utino (VK.744) trägt das handschriftliche Datum 
1475. Das älteste gedruckte Datum ist der 8.November 1476, an dem er seine Legenda 
aurea und Rolevincks Fasciculus temporum vollendete; sein letzter — datierter — 
Druck wurde am 9. August 1482 fertig. 
Druckproben: Monumenta Taf. 135, 156. GfT. Taf. 203-209. TFS. 1901 c. Woolley 
4i, 42. 
PETRUS IN ALTIS DE OLPE / Auch von der Person dieses Druckers wissen 
wir nichts Näheres. Denis hat die ansprechende Vermutung geäußert, daß die etw as 
sonderbare Bezeichnung ,,in altis“ als eine Übersetzung seines bürgerlichen Namens 
„Bergmann“ anzusehen sei, und daß er vielleicht ein Verwandter des Baslers Druckers 
Johann Bergmann von Olpe gewesen ist. Seine Tätigkeit fällt in die Jahre 1476-1478. 
Das Jahr 1470 in Calderinus Auctoritates decretorum beruht auf einem Druckfehler, 
der in einzelnen Exemplaren (z. B. in dem der Berliner Staatsbibliothek) durch Hin 
zufügung desWortes septimo verbessert ist. Er besaß zwei Typen, von denen die zweite, 
größere, die er im Jahre 1478 ohne Nennung seines Namens gebraucht, erst nach Auf 
findung von Fragmenten eines Breviers, das beide Typen vereinigt (GfT,Taf. 137), als 
sein Eigentum erkannt werden konnte; Proctor nannte den Urheber dieser Drucke mit 
der größeren Type den Drucker von Turrecremata, Quaestiones evangeliorum 1478. 
Druckproben: Monumenta Taf. 1 57. GfT. Taf. 135-137. Woolley 43, 45. 
JOHANN GULDENSCHAFF stammte aus einer Mainzer Patrizierfamilie, deren 
Stammsitz das Haus „Zum güldenen Schaf“ war. Sein Name erscheint in Cölner 
Drucken der Jahre 1477 bis 1487, seine Tätigkeit reicht aber noch bis zum Jahre i4g4> 
da seine zwei ältesten Typen in Verbindung mit einer dritten sich noch bis zu diesem 
Jahre nachweisen lassen. 
Druckproben: Monumenta Taf. 70. GfT. Taf. 138-140. Woolley 44- 
GERARDUS TEN RAEM aus Bercka = Rheinberg am Niederrhein gebürtig, 
erscheint als Drucker in den Jahren 1477-1478. Von ihm sind zurZeit nur 5Drucke 
bekannt, von denen noch dazu die Donate nur fragmentarisch erhalten sind. Außer 
der aufTaf.67 2 reproduzierten Type besaß er eine größere, die in seiner Aesop- 
ausgabe und in dem Donat zur Verwendung gelangt ist. 
Druckproben: GfT. Taf. i4i-i4 2 und TFS. igoßd.
	        
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