Volltext: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts

CÖLN 
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Bemerkenswert ist, daß er in seinen ältesten Drucken zuerst gedruckte Blattzahlen 
angewendet hat, sie stehen am rechten Rande der Kolumne neben Zeile i4- 
Druckproben: Monumenta Taf. 66, 180. GfT.Taf. 221-225. TFS. 1906c. Woolley 
29, 30. 
DRUCKER DES DICT YS / Ungefähr gleichzeitig mit Arnold Therhoernen be 
gann ein Anonymus seine Tätigkeit, den wir nach einem seiner kleinen Drucke als den 
Drucker des Dictys bezeichnen. Daß er in Köln gedruckt hat, schließen wir aus der 
Form seiner Typen, deren Majuskeln als Nebenformen auch bei Arnold Therhoernen 
in dessen ältesten Drucken Vorkommen. Die Zeit seiner Tätigkeit wird durch einige 
handschriftliche Datierungen für den Anfang der siebziger Jahre festgelegt. Wir kennen 
von ihm zur Zeit etwa 20 kleine Quartdrucke, deren Zeilenausschluß vielfach mangel 
haft ist. 
Druckproben: Monumenta Taf. 134 \ GfT. Taf. 2 26. Woolley 31. 
Vielleicht identisch, jedenfalls aber fast gleichzeitig ist die Presse des 
DRUCKERS DES DARES (JOHANN SCHILLING), dessen Historia Tro- 
jana in dem Münchener Exemplar von dem Rubrikator mit dem Jahre 1472 datiert 
ist (VK. 360). Aus einem neuerdings aufgefundenen Einblattdruck (Nr.44 2 a), der 
mit den Typen dieses Druckers hergestellt ist und die Unterschrift,, Johannes Schilling, 
Magister studii Erffordensis“ trägt, dürfen wir schließen, daß dies der Name des Be 
sitzers dieser bisher anonymen Presse gewesen ist. Er stammte aus Winternheim, 
Diözese Mainz, wurde im Jahre 1460 in der Artistenfakultät der Universität Basel 
immatrikuliert (Stehlin 1312) und erwarb im Frühjahr 1462 das Bakkalaureat. Im 
Jahre 1465 ging er zu der Universität Erfurt über, wo er nach seiner Angabe in dem 
obengenannten Einblattdruck Magister wurde. Von hier aus muß er dann im Anfang 
der siebziger Jahre nach Cöln gekommen sein. Dieser Mann, den wir bisher nur unter 
dem lateinischen Namen Johannes Solidi kannten, scheint dann weiter der Urheber 
einer Gruppe von Drucken zu sein, die Proctor unter der Bezeichnung 
DRUCKER DES ALBERTUS MAGNUS, DE VIRTUTIBUS 
zusammengefaßt hat. Einer dieser Drucke, des Leonardus de Utino sermones, ist in 
München (Hain *16127) mit dem handschriftlichen Datum 1474 versehen. Vermutlich 
ist es der letzte Druck dieser Presse gewesen, denn im Jahre 1475 muß Schilling schon 
wieder in Basel gearbeitet haben, vgl. meinen Aufsatz im ZfBw. 1913 S. 220ff. 
Druckproben: Monumenta Taf. 134 2 . GfT.Taf.202, 227, 625. Woolley 32, 39. 
Der nächste Cölner Drucker ist wieder ein Anonymus, den Bradshaw (Collected 
papers S. i49ff-) als den 
DRUCKER DER ALBANUS LEGENDE bezeichnet hat. Das Münchener 
Exemplar des von ihm gedruckten Cato maior (VK.327) ist von dem Rubrikator mit 
der Jahreszahl i4/4 versehen, so daß es, da wir ein älteres Datum nicht kennen, viel
	        
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